Atemnot

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Die Veränderung der Atmung ist ein Schwangerschaftsanzeichen, das ganz typisch ist. Viele Schwangere sind davon betroffen, auch wenn dies nicht von jeder Schwangeren bewusst wahrgenommen wird. Der erhöhte Sauerstoffbedarf steigt dabei schon in der Frühschwangerschaft. Es könnte daher auch Ihre Partnerin treffen, dass sie besonders stark um Luft ringen und dadurch besonders viel Kraft für das Atmen aufbringen muss.

Mit steigender Blutmenge benötigt Ihre Partnerin mehr Sauerstoff, um so das heranwachsende Kind optimal mit den nötigen Nährstoffen versorgen zu können. Durch diese erhöhte Menge im Blutkreislauf und den steigenden Sauerstoffaustausch wird sich auch das Atemverhalten Ihrer Lebensgefährtin verändern. Um das höhere Atemvolumen von ca. 25 % bewältigen zu können, muss Ihre Partnerin tiefer atmen.

NICHT NUR DIE BLUTMENGE FÜHRT DAZU

Durch die immer grösser werdende Gebärmutter werden das Zwergfell und die anderen Organe nach oben gedrückt - es kommt zu einem Zwerchfell-Hochstand. Dadurch wird Ihre schwangere Partnerin anfälliger für Sauerstoffverknappung und hat immer mehr Probleme mit körperlichen Anstrengungen, Sport oder Höhenunterschieden.

Eine weitere Ursache für die Atemnot können bei einigen werdenden Müttern auch die Nasenschleimhäute sein, welche in Folge der verbesserten Durchblutung während der Schwangerschaft anschwellen. Von diesem erschwerten Luftholen bei der Nasenatmung können bis zu 30 % der Frauen in der Schwangerschaft betroffen sein. Wenn Ihre Partnerin in der Nacht lauter atmet oder sogar schnarcht ist dies der Grund. Bleiben Sie in dieser Situation locker und versuchen Sie nicht Ihre Partnerin zu wecken, denn den erholsamen Schlaf braucht sie unbedingt.

GEGEN ENDE DER SCHWANGERSCHAFT WIRD ES BESSER

Es gibt durchaus Schwangere, die sich ziemlich schnell an die Veränderung der Atmung gewöhnen. Mit jeder Woche, in der die Schwangerschaft fortschreitet und das Baby im Mutterbauch wächst, werden die Atemprobleme stärker. Die Spitze der Schwangerschaftsbeschwerde wird ungefähr im siebten Schwangerschaftsmonat erreicht, wenn die Gebärmutter am stärksten gegen die Rippen, auf das Zwerchfell und die Lunge drückt. Leidet Ihre Partnerin gerade in dieser Zeit besonders unter Kurzatmigkeit und muss immer wieder nach Luft schnappen, ist dieser Zustand ganz normal.

Im weiteren Schwangerschaftsverlauf wird es wieder besser, da sich der Körper der werdenden Mutter und das Baby langsam auf die Geburt vorbereiten. Das Ungeborene beginnt sich zu drehen und rutscht langsam nach unten, wodurch der Druck auf die Atemorgane wieder genommen wird und Ihre Partnerin wieder freier atmen kann.

Zudem können eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Flüssigkeit und viel Bewegung eine gute Vorsorge für diese Schwangerschaftsbeschwerde sein. Damit verhindert Ihre Partnerin mögliche überflüssige Kilos, die bekannterweise auch einen Einfluss auf die Atmung haben. Eisen ist ein wichtiger Nährstoff, um gegen dieses Problem ankämpfen zu können, weshalb eisenreiche Lebensmittel wie rotes Fleisch oder grünes Blattgemüse für die Sicherstellung der Versorgung besonders wichtig sind.

Das hilft gegen die Atemnot:

  • Wenn die Luft wegbleibt, sollten Sie Ihrer Partnerin unbedingt Ruhe vermitteln. Erst wenn sie sich beruhigt hat, ist eine Entspannung und somit eine verbesserte Atmung möglich.
  • Die werdende Mutter sollte sich nur noch mit erhöhtem Oberkörper hinlegen.

  • Ihre Lebensgefährtin sollte während des Tages vermehrt Ruhepausen einplanen.

  • Falls die Schleimhäute der Nase sehr gereizt und geschwollen sind, kann eine Kochsalzlösung helfen. Medizinische Nasentropfen sollten nur nach Absprache mit dem Arzt genommen werden.

  • Sorgen Sie dafür, dass Ihre Lebensgefährtin in der Schwangerschaft so gut wie möglich entlastet wird.

  • Ist die Atemnot akut, sollte sie langsam durch die Nase ein- und durch den Mund ausatmen. Dabei muss sie so tief Luft holen und die Lunge leeren, wie es möglich ist.

Falls die Kurzatmigkeit extrem belastend auf Ihre Partnerin einwirkt, sollten Sie umgehend Kontakt mit dem Arzt aufnehmen - vor allem dann, wenn mit der Atemnot zusätzlich Brustschmerz, starkes und schnelles Herzklopfen oder feuchte Hände auftreten.

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