Der Mann als aktiver Geburtshelfer

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Heutzutage entscheiden sich immer mehr werdende Väter, bei der Geburt ihres Kindes dabei zu sein. Mit dieser Entscheidung unterstützen sie die Partnerin und helfen ihr aktiv, diese anstrengenden Stunden besser zu überstehen.

In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts hat man es kaum für möglich gehalten, doch ist es heute praktisch selbstverständlich, dass der werdende Vater bei der Geburt seines Kindes dabei sein will. Kann oder will der Partner jedoch nicht dabei sein, hilft es der Partnerin auch, wenn die eigene Mutter oder eine gute Freundin sie in den Kreisssaal begleitet. Die Geburt wird durch eine vertraute Stimme oder eine liebevolle Hand auf den Schultern wesentlich einfacher. Das Beste ist und bleibt aber, wenn der Mann die Frau begleitet und unterstützt. Es gibt ein paar Punkte, mit denen die Männer den werdenden Mütter durch die Wehen helfen können.

TIPPS FÜR DEN PARTNER BEI DER GEBURT

  

  • Niemand kennt ihre Partnerin im Kreisssaal besser als Sie. Während und zwischen den Wehen sollten Sie viel mit ihr sprechen. Zwischen den Schmerzattacken ist das Entspannen sehr wichtig; Streicheleinheiten und vertraute Musik, welche Sie von Zuhause mitgenommen haben, helfen dabei sehr gut. Versuchen Sie immer wieder, gemeinsam zu atmen.  

  • Mit einer Massage fällt die Entspannung zwischen den Wehen wesentlich leichter. Dazu können Sie einen Noppenball und/oder Massageöl verwenden.

  • Eine alte Hebammen-Regel lautet: Kalte Füsse, schlechte Wehen. Dagegen hilft eine Fussmassage, die entspannt und die Füsse wärmt.

  • Als werdender Vater sollten Sie sich auf die Möglichkeit von Hunger oder Durst vorbereiten. So sollte in der Geburtstasche auch eine Thermokanne mit Tee oder Pulverkaffee sowie Müsliriegel oder Obst Platz finden.

  • Die Stirn mit einem kalten Lappen abzutupfen, empfinden viele Frauen als angenehm.

  • Falls es mit den Wehen nicht weiter vorangeht, können Sie ihre Partnerin zu einem Spaziergang motivieren. Es muss nicht weit sein - das Klinikareal ist dafür sehr gut geeignet.

  • Wenn Ihre Partnerin auf dem Gebärhocker sitzen möchte, können Sie sich hinter die Partnerin setzen und ihr unter die Arme greifen. Das stärkt sie körperlich und in Gedanken den Rücken.

  • Die Partnerin wird zwischen den Wehen oft die Körperstellung wechseln wollen. Unterstützen Sie sie dabei so gut es geht, halten Sie ihre Hand oder stützen Sie sie dabei ab.

  • Verbergen Sie bei der Geburt Ihre eigene Ungeduld oder Nervosität. Für die Partnerin ist es in dieser Phase nicht förderlich, wenn sie bemerkt, dass Sie eigentlich gar keine Zeit oder Lust haben. Auch Handy und Notebook sind im Kreisssaal tabu.

  • Als Mann und werdender Vater sollten Sie nicht nur Zuschauer sein, der alles aus der Ferne beobachtet oder nur die Videokamera bedient. Je näher Sie bei der Partnerin sind, desto besser.

  • Nach der Geburt sollten Sie so schnell wie möglich mit dem Neugeborenen den Körperkontakt suchen. Nachdem sich das Baby eine Weile auf dem Bauch der Mutter ausgeruht hat, können Sie das Baby auf den Arm nehmen oder auf die eigene nackte Brust legen.

  • Es ist wichtig, dass Sie die ersten Stunden mit Ihrem Baby geniessen und sich genügend Zeit dafür nehmen. Verwandte und Freunde können auch sehr gut eine Stunde später informiert werden.

 

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