Sex nach der Geburt - Aus der Sicht der Frau

am . Veröffentlicht in Liebe

Bei dem Mann ist die Frage nach der Lust auf Sex meistens überflüssig. Doch wie ist es bei der Partnerin, die vor kurzem den Nachwuchs geboren hat? Muss man auf etwas achten oder gibt es keine Bedenken?

Schmerzen beim Sex nach der Geburt müssen nicht sein. Natürlich war die Geburt anstrengend und schmerzhaft. Klar, dass eine Frau das nicht einfach aus dem Kopf bekommt. Beim Sex sind schliesslich die gleichen Körperregionen beteiligt wie an der Geburt.

In den ersten sechs Wochen nach der Geburt, kann es sich unangenehm anfühlen, wenn der Penis gegen die noch nicht wieder zurückgebildete Gebärmutter drückt. Ohnehin haben in dieser Zeit so früh nach der Entbindung nur etwa zehn Prozent der Paare bzw. der Partnerinnen Lust auf Sex. Eine Stellung, bei der Sie nicht so tief eindringen (zum Beispiel die Löffelchen-Stellung), ist sehr hilfreich.

Hatte Ihre Partnerin einen Dammschnitt oder Dammriss, können bis zu sechs Wochen vergehen, bis alles wieder verheilt ist. Danach wird sich der Sex eigentlich nicht viel anders anfühlen als vorher. Bei den meisten Frauen aber kommt beim ersten Mal nach der Geburt eine Mischung verschiedener Gefühle auf: Angst, Neugier und der Rollenkonflikt (Partnerin & Mutter) gehen ihr durch den Kopf und sie sind mit den Gedanken immer beim Baby. Was hier hilft sind Geduld, Verständnis und Zärtlichkeit.

GRÖSSE

Bei der Geburt weitet sich die Scheide enorm, das Gewebe kann sich nicht innerhalb weniger Stunden wieder in seine ursprüngliche Form zurück bilden. Aber keine Sorge: Sie bildet sich zurück. Die Vagina ist elastisch wie ein Gummiband. Sie dehnt sich bei der Geburt extrem aus, aber sie zieht sich kurz nach der Geburt zusammen. Sexualtherapeuten bestätigen, dass ihnen so gut wie nie ein Mann begegnet, der Probleme hat, weil seine Partnerin zu weit ist. Gezielte Rückbildungsgymnastik (Kurse bieten Krankenhäuser und Hebammen) strafft den Beckenboden und schafft Sicherheit, dass die Blase dicht bleibt.

TROCKENHEIT

Der Östrogenspiegel im Blut ist niedrig, wenn Ihre Partnerin das Baby stillt. Das wirkt sich auf die Schleimdrüsen der Vagina aus, welche so weniger oder gar kein Sekret absondern, was zu einer trockenen Scheide führen kann. So brauchen Sie und Ihre Partner mehr Geduld, bis Sie sich bereit anfühlt. Bei einigen der stillenden Frauen hilft das nicht immer - hier kann eine Gleitcreme helfen.

Es ist wichtig zu wissen, dass Stillen kein Verhütungsmittel ist. Sobald zwischen zwei Stillphasen mehr als vier Stunden liegen, reicht der Prolaktinspiegel im Blut nicht zuverlässig aus, um den Eisprung zu verhindern. Deshalb sollten Sie unbedingt an das Verhüten denken, wenn es nicht gleich wieder zu einer Schwangerschaft kommen soll. Geeignete Mittel sind dabei die altbewährten Kondome und die Minipille.

ICH SEHE SCHRECKLICH AUS

Viele Frauen haben nach der Geburt ein schreckliches Gefühl über sich selbst. Vor allem der Intimbereich hat sich nach der Geburt verändert. Es gibt einige Eingriffe wie einen Dammschnitt, die das Erscheinungsbild etwas trüben. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen - nach etwa zwei Wochen ist alles wieder in Ordnung.

  • 5 bis 7 Tage bis nach der Entbindung dauert es ungefähr, bis die äusseren Geschlechtsorgane wieder aussehen wie vorher.

  • 14–21 Tage dauert der Heilungsprozess einer Dammnaht.

  • 14 Tage braucht es, bis Schwellungen und Blutergüsse abklingen.

Tatsächlich fühlen sich aber viele Frauen nach der Geburt länger als zwei bis drei Wochen verletzt. Bei einem solchen Gefühl helfen nur Geduld und Gelassenheit. Es liegt alleine bei der Partnerin, wann sie sich im Intimbereich wieder wohl fühlt. Erst dann kann der Sex wieder zu einem schönen Erlebnis zu zweit werden.

 

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