Eltern zu werden ist kein einfacher Gedanke

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Der Gedanke, dass Sie jetzt Eltern werden, ist bei vielen werdenden Eltern nicht einfach nach dem ersten positiven Bescheid bei dem Frauenarzt da, sondern ist ein langsamer Prozess, an dem man sich gewöhnen muss. Ob Ihnen nun wirklich Ihr Kinderwunsch erfüllt worden ist, oder es ein „Zufall“ bzw. „Unfall“ war, der Gedanke jetzt Eltern zu werden, kann nicht von heute auf morgen entstehen. Doch zum Glück, haben Sie durch die Schwangerschaft einige Wochen Zeit, sich auf das neue Leben einzustellen und sich den neuen Aufgaben und Verpflichtungen bewusst zu werden.

Es ist ein großer und bedeutender Moment, wenn Ihnen mitgeteilt wird, dass Sie in wenigen Wochen ein neues Familienmitglied das Licht der Welt erblickt. Doch fast im selben Moment der Freude, kommen bei vielen werdenden Eltern auch die Gedanken, welche von Sorgen und Ängsten geprägt sind. Sind wir wirklich bereit diese Verantwortung zu übernehmen? Werden wir gute Eltern sein? Ist unsere Familie finanziell abgesichert? Und viele weitere Gedanken kreisen durch die Köpfe. Der Vorteil dabei ist, dass Ihnen etwas Zeit zur Verfügung steht, um Ihre Fragen zu klären und sich bewusst auf das Eltern werden vorbereiten können.

Diese Unsicherheiten und Sorgen sind ganz normal und auch gut, denn so setzen Sie sich mit den zukünftigen Veränderungen auseinander und stellen sich entsprechend auf den neuen Lebensabschnitt ein. Sie sollten dabei aber dafür nicht zu viel Zeit verstreichen lassen, denn auch wenn eine Schwangerschaft neun Monate dauert, wird die Zeit immer knapper und der Geburtstermin rückt unaufhaltsam immer näher. Dabei sollten Sie auch nicht vergessen, die Schwangerschaft ist ein besonderes Abenteuer für die werdende Mutter, aber auch für den werdenden Vater, in der so einige Erledigungen gemacht werden müssen und Sie noch mehr beschäftigt.

MUTTER ZU WERDEN, IST EIN NATÜRLICHER PROZESS

Die Schwangerschaft ist bedeutet für Ihre Partnerin intensive psychische und physische Veränderungen, in der sich der Körper und die Gedanken verändert und dabei mehrheitlich die Hormone bestimmen, wie oder was mit Ihrer Partnerin gerade passiert. Dazu kommen noch die Dutzenden Schwangerschaftsbeschwerden, welche im Verlauf der Schwangerschaft sehr unterschiedlich und teilweise als sehr unangenehm empfunden werden. In dieser Zeit ist es ganz normal, dass Ihre Partnerin sehr große Gefühlsschwankungen haben wird und von einem auf den andern Moment, von einem Stimmungshoch, in ein extremes Loch voller Zweifel und Ängste fallen kann. Sie sollten in dieser Zeit besonders nachsichtig, auf das was Ihre Partnerin sagt und macht, sein.

Es ist ganz normal, dass sie sich in diesen Monaten viele Fragen hat, die es zu beantworten gilt. Mit der Zeit wird ihr der Gedanke Mutter zu werden immer weniger fremd sein und wird bereit sein, sich der neuen ungewissen Zukunft zu stellen. Dieser Prozess wird für Ihre Partnerin wesentlich leichter, wenn sie sich an eine Vertrauensperson wenden und über die Gefühle und Gedanken sprechen kann. Im optimalen Fall, sind Sie diese Vertrauensperson, also nehmen Sie sich immer wieder genügend Zeit, um mit Ihrer Partnerin in ruhigen Momenten über die Schwangerschaft, die Geburt und das Eltern sein zu sprechen. Falls sich Ihre Lebensgefährtin aber lieber an die Mutter oder eine gute Freundin wenden, dürfen Sie es Ihr nicht übel nehmen, schließlich muss sie sich wohl fühlen und diese Zeit am besten Verarbeiten können.

FÜR DEN VATER IST ALLES GANZ ANDERS

Auch wenn Sie sich als werdender Vater noch so in der Schwangerschaft einbringen und bei allem aktiv dabei sein wollen, werden Sie die Schwangerschaft ganz anders erleben. Selbst wenn für Sie mit einem Kind, Ihr sehnlichster Wunsch erfüllt wird, werden Sie diese Zeit als „Außenstehender“ erleben. Sie werden bei dem Gedanken, dass im Bauch der Mutter ein Leben wächst nie dieselben Gefühle empfinden können, wie die Mutter selbst. Sie werden auch nie dasselbe Empfinden, wenn das Kind anfängt im Bauch zu treten, auch wenn Sie in diesem Moment Ihre Hand auf dem Bauch haben und es spüren können. Mit etwas Einfühlungsvermögen und Fantasie werden Sie vielleicht sich diese Momente vorstellen können.

Dieser Unterschied ist vielleicht eigenartig und auch beängstigend, da Sie viele Reaktionen Ihrer Partnerin nicht richtig verstehen oder interpretieren können. Wenn Sie aber in dieser Zeit mit viel Respekt und Verständnis Ihrer Partnerin entgegenbringen, wird der Verlauf der Schwangerschaft wesentlich einfacher sein. Diese Unterschiede haben aber auch etwas Gutes, denn so können Sie sich auf andere wichtige Dinge konzentrieren. Während Ihre Lebensgefährtin um sich und das Baby sorgt, können Sie sich um den „Nestbau“ kümmern und das Familienmanagement übernehmen und dadurch Ihre Partnerin maßgeblich unterstützen.

Wie bei fast allen werdenden Vätern, wird auch bei Ihnen in die Zeit der Schwangerschaft nur Freude bringen. Es wird auch Momente geben, an denen Sie sich völlig überfordert, hilflos oder unfähig fühlen werden. Es wird wahrscheinlich auch manchmal sehr schwer sein, für die Stimmungsschwankungen und Reaktionen Ihrer Partnerin das nötige Verständnis aufbringen zu können. Für den Mann ist die Schwangerschaft nicht kalkulierbar und somit auch schwierig entsprechend einzustellen. Doch gerade in solchen Momenten ist es auch für den werdenden Vater wichtig, sich jemandem anvertrauen zu können. Natürlich ist es beide sinnvoll, wenn Sie in dieser Zeit vermehrt in ruhigen Momenten offene und ehrliche Gespräche führen, doch auch für den werdenden Vater ist es wichtig eine Bezugsperson außerhalb der Partnerschaft zu haben, mit der man über ganz spezielle Gedanken und Gefühle sprechen kann.

Auch der Vaterinstinkt kann nicht klar festgelegt oder definiert werden und wird von Mann zu Mann anders empfunden. Dabei ist nicht nur der Zeitpunkt, wann diese Gefühle zum ersten Mal auftreten schwierig festzulegen, sondern auch die Intensität dieses Gefühls. Der Moment bei dem die Schwangerschaft festgestellt wird, in dem sie das erste Mal ein Ultraschallbild von Ihrem Kind sehen oder sie die ersten Tritte des Ungeborenen spüren, können solche Gefühle entstehen. Es kann aber auch sein, dass dieser Vaterinstinkt erst als Vater aufkommt, wenn sie das Kind nach der Geburt im Arm halten oder zu ersten Mal baden.

Wichtig ist hier, dass Sie sich nicht von Erzählungen und Geschichten anderer unter Druck setzen lassen. Auch wenn Sie sich über Wochen oder Monate nicht an den Gedanken Vater zu werden gewöhnen können, dieser besondere und eindrückliche Moment wird sicherlich noch kommen. Ohne den besonderen Vaterinstinkt wird es sicher nicht einfach sein, Ihre Partnerin in der Schwangerschaft entsprechend zu unterstützen, doch machen Sie das Nötige und mehr Ihrer Lebensgefährtin zu liebe. Hilfreich kann hier auch die Teilnahme an den Geburtsvorbereitungskursen und vor allem an den Untersuchungen sein, damit Sie das Abenteuer Schwangerschaft bewusst erleben können.

KEINE PANIK VOR DEM ELTERN WERDEN

Sie werden sich in den Monaten der Schwangerschaft langsam an den Gedanken, Eltern zu werden, gewöhnen. Wichtig ist in dieser Zeit, dass Ihnen bewusst wird, es wird niemand als Eltern geboren, sondern wächst in diese Rolle hinein. Für die Eltern gibt es kein Zertifikat für ihre Fähigkeiten und auch keine Gebrauchsanweisung. Vergessen Sie die Idee, von Anfang an alles perfekt machen zu können, es zählt nur die Sorge um das Kind und den Wunsch dafür ihr Bestes zu geben! Alle Eltern verhalten und reagieren durch die unterschiedlichen Einflüsse und der eigenen Erziehung sehr unterschiedlich auf ihre Aufgaben und Verpflichtungen. Folgen Sie Ihren Instinkten, haben Sie Vertrauen und lassen Sie sich von Ihrem gesunden Menschenverstand leiten, damit haben Sie die wichtigsten Grundlagen für Ihr Kind geschaffen.

 

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