Die Rolle des Vaters in der Schwangerschaft

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Oft ist das gängige Bild, wenn eine Frau schwanger ist, dass der Vater nicht mehr als ein Zaungast dabei ist. Denn am Prozess an sich, kann er nicht partizipieren. Dennoch sollte der werdende Vater seine Rolle insofern nutzen, so viel positive Energie wie nur eben möglich an die zukünftige Mutter zusenden. Die aufgezwungene Passivität lässt viele Männer ein Gefühl der Überforderung verspüren. Dabei kann auch die Vaterrolle während der Schwangerschaft durchaus eine sehr aktive sein.

In der Beziehung zwischen zwei Menschen ist eine Schwangerschaft wohl eine der wichtigsten und herausforderndsten, die es nur geben kann. Dies ist eine Phase, in der sowohl bei der Frau als auch dem Mann starke Gefühlsregungen geweckt werden. Natürlich herrscht hier eine extreme Vorfreude, dennoch gibt es auch viele Sorgen, Ängste und Zweifel bezüglich der neuen Rolle und dem noch ungeborenen Leben, dass bald in der Hand der Eltern liegt. Männer müssen in dieser aufregenden Zeit für die Frau vor allem eins sein, eine grosse Unterstützung. Sie müssen für die Frau da sein, sie trösten und ihr zuhören. Da die Frau stark den Schwankungen ihrer Hormone unterliegt, muss der Mann sie in ihrer Freude unterstützen aber auch vernünftig eingreifen, wenn die Frau zu euphorische Pläne schmiedet. Kurz um: Der Vater ist in dieser Zeit der Fels. 

Bis zur Geburt lässt sich die Schwangerschaft in verschiedene Phasen einteilen. Die Anfangszeit ist geprägt von schwankenden Emotionen und Gefühlen, Zurückweisungen und gar Zweifel. Der zukünftige Vater muss in dieser Phase lernen, nicht alles, was die Frau sagt oder tut, persönlich zu nehmen. Dennoch sollten die Gefühle der werdenden Mutter immer ernst genommen werden, dies gilt auch für Gefühle und Gedanken, die man selbst aktuell nicht nachvollziehen kann. Auf dem wichtigsten Platz stehen in der Zeit das Zuhören und Verständnis, Rationalität und Vernunft spielen dabei eine untergeordnete Rolle.

Eine entspannter Schwangerschaftsphase beginnt circa ab Monat 3. Das emotionale Tief ist überwunden und die körperlichen Einschränkungen halten sich noch in Grenzen. Dies ist eine Zeit, in der beide Elternteile die Vorfreude der Schwangerschaft gemeinsam geniessen können. Hier können noch schöne Unternehmungen zu zweit geplant werden. 

Die letzte Phase der Schwangerschaft sind geprägt durch die körperlichen Einschränkungen der Frau. Spätestens hier kann der werdende Vater seine passive Rolle verlassen, denn es gibt viel, wodurch er die Mutter unterstützen kann. Dies können beispielsweise Tätigkeiten sein wie die Wohnung auf Vordermann bringen, Putzen und die Einkäufe erledigen. Mit dieser Art von Unterstützung kann die Frau in dieser Zeit am meisten anfangen. Auch immer gerne gewünscht ist, dass der werdende Vater die Frau mit einer Massage verwöhnt. Denn die werdende Mutter hat in der Zeit körperliche Beschwerden wie schmerzende Füsse und Beine. Die Entspannung der Mutter kommt auch dem ungeborenen Kind zu Gute.

Da während der Schwangerschaft im Körper der Frau die Hormone stark verändernd sind, ist sie in dieser Zeit sehr auf Gefühle fokussiert und es fällt ihr schwer, Distanz zu Themen und Dingen aufzubauen. Die Mutter verspürt in dieser Zeit ein starken Harmoniebedürfnis. Werdende Väter laufen hier Gefahr, wenn sie sich den Stimmungen und Wünschen der Partnerin komplett aufopfern, sich dabei selbst aus den Augen zu verlieren. Hier muss vom Vater ein gesunder Mittelweg gefunden werden. Das Hauptaugenmerk sollte darauf liegen, stets unterstützend zu agieren und dafür Sorge zu tragen, dass der Alltag geregelt ist. 

Was ist das Couvade-Syndrom?

Nicht nur die Frau ist schwanger, der Vater ist es auch. Auch er hat eine grosse Vorfreude auf das Baby und es festigen sich bereits vor der Geburt Gefühle für das Kind. Dies kann zur Folge haben, dass er sogar auch an Gewicht zu legt. Es existiert also so etwas wie eine Mitschwangerschaft, wo auch der Bauch des Vaters wächst. Auch sein Hormonspiegel verändert sich, hier sind mehr weibliche Hormone zu finden. Bis das Baby wirklich kommt, hat die Mutter durch die Wehen kaum Schmerzen. Beim Mann sorgen die veränderten Hormone dafür, dass er mehr Liebe zum Kind empfindet und sich so besser darum kümmern kann.

  

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