Kaiserschnitt - Mit einem Schnitt ins Leben

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Früher war der Kaiserschnitt als Notoperation zum Wohl von Mutter und Kind gedacht, heute hat sich diese Art der Geburt so etabliert, dass sich die Anzahl der Geburtsoperationen in den letzten Jahren erheblich erhöht hat. Durch die neuesten medizinischen Errungenschaften ist dieses Geburtsverfahren ein sanfter, aber nicht risikofreier Eingriff, nach dem Mutter und Kind das Krankenhaus meist nach zwei bis drei Tagen verlassen können.

Heute hat sich die Menge der Kaiserschnitte soweit erhöht, dass sie für Ärzte zur Routine geworden sind. Für schwangere Frauen bietet der Kaiserschnitt eine kalkulierte Entbindungsart, welche von manchen werdenden Müttern gewünscht wird, wenngleich diese enorme Folgen für die Frauen hat und die erhoffte sanftere, leichtere Geburt auf lange Sicht als Trugschluss herausstellt.

WAS IST EIN KAISERSCHNITT?

Bei einem Kaiserschnitt werden Bauchhöhle und Gebärmutter der Mutter aufgeschnitten, um das Kind auf die Welt zu bringen. Nach der Misgav-Ladach-Methode wird das Gewebe nicht mehr komplett mit dem Messer durchschnitten, sondern nur noch die oberen Schichten eingeschnitten, das Gewebe danach auseinandergezogen und gedehnt, was eine sehr sanfte Methode für den Körper bedeutet. Nerven und Blutgefässe werden nicht mehr durchtrennt und der Heilungsprozess geht wesentlich schneller voran. Die tief angesetzte Narbe wird nach der Entbindung genäht oder geklammert. Manche Kliniken sind auf Kaiserschnitte spezialisiert und haben demnach eine hohe Rate.

GRÜNDE FÜR DEN ANSTIEG

In den letzten Jahren hat die Zahl der Kaiserschnitte kontinuierlich zugenommen, eine Trendwende ist nicht abzusehen. Natürlich gibt es Eltern eine grosse Sicherheit, dass das Leben von Mutter und Kind im Notfall mit einem Kaiserschnitt gerettet werden kann, falls Komplikationen eintreten und eine natürlich Geburt nicht möglich ist. Nur ein Bruchteil dieser Eingriffe ist wirklich medizinisch notwendig; dennoch legen viele Frauen Wert auf eine schnelle, planbare Geburt mit möglichst geringen Schmerzen.

Eine weitere Rolle bei der Zunahme der Kaiserschnitte spielt zudem das mittlerweile höhere Alter der Schwangeren. Die Risiken steigen beispielsweise auch durch Übergewicht und Stoffwechselprobleme der Mutter an. Durch Folgen der Überernährung steigt die Zahl der Kinder mit mehr als vier Kilogramm Gewicht. Bei diesen schweren Babys ist eine Geburt per Kaiserschnitt praktisch nicht mehr abzuwenden, da sie sich nicht durch den Geburtskanal zwängen können. Ebenso wird bei einer Mehrlingsgeburt eine solche Geburtsmethode bevorzugt.

KOSTEN SIND SEHR HOCH

Die Kosten für einen Kaiserschnitt belasten die Kassen wesentlich mehr als eine natürliche Geburt. Der Eingriff dauert zwar höchstens 60 Minuten, jedoch können wie bei jeder anderen Operation gewisse Risiken - Infektionen, Thrombosen oder Narkoseprobleme - das Leben von Mutter und Kind gefährden. Auch dürfen neben den üblichen Operationsrisiken die im Gegensatz zu einer natürlichen Geburt länger anhaltenden Wundschmerzen nicht ignoriert werden. Daher raten viele Mediziner werdenden Müttern, nur bei einer medizinischen Notwendigkeit per Kaiserschnitt zu entbinden.

Für die Mediziner ist der Kaiserschnitt die besser kalkulierbare Variante einer Geburt, da sie vom zeitlichen Aspekt gut zu berechnen und der Personaleinsatz wesentlich effizient zu planen ist.

RISIKEN BEIM KAISERSCHNITT

Für welche Geburtsart sich Ihre Partnerin auch entscheidet: Sie sollte sich bei einer Kaiserschnittgeburt unbedingt über die Risiken im Klaren sein.

In den Krankenhäusern ist der Kaiserschnitt heute eine sichere Routine-Operation. Vereinzelt haben sich Kliniken auf eine solche Geburtsmethode spezialisiert und werden aus diesem Grund von Eltern speziell ausgewählt. Bei einem Kaiserschnitt ist aber mit denselben Risiken zu rechnen wie bei einer grossen Bauchoperation Und damit ist ein Kaiserschnitt für die Mutter riskanter als eine natürliche Entbindung. Es können nach einem Kaiserschnitt auch Blutungen oder Fruchtbarkeitsstörungen auftreten.

Darüber hinaus kann es bei einem Kaiserschnitt-Kind zu wesentlichen Risiken kommen: Es besteht die Möglichkeit, dass es zu Anpassungsschwierigkeiten der Atmung, folglich zu einem möglichen Sauerstoffmangel kommt, welche durch die Rückenlage der Mutter beeinflusst wird. Kinder, die durch einen Kaiserschnitt auf die Welt kommen, können sich erst einmal schlechter an die neue Umwelt anpassen. Das sogenannte „Kaiserschnitt-Schock-Syndrom“ wird durch die fehlenden Wehen und Hormoneinflüsse ausgelöst, welche das gesamte Nervensystem, eine aktivere Atmung und die Reflexe beeinflussen. Zudem wird das Fruchtwasser aus der Lunge gedrückt.

 

Bildquelle: Sanjasy / pixabay.com