Welche Windel soll es denn sein?

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Sie können sich zwischen zwei unterschiedlichen Windelarten - Stoff- oder Plastikwindeln - bzw. zwischen Einwegwindeln oder wiederverwendbaren Windeln entscheiden. Die breite Palette der Variationen von Produkten, die zur Auswahl stehen, macht die Entscheidung nicht einfacher. Alle Varianten wie wiederverwendbare Windeln wie Mullwindeln, vorgeformte Windeln oder Einmalwindeln (Wegwerfwindeln) haben ihre Vor- und Nachteile.

Der Gedanke, dass Stoffwindeln die kostengünstigere und umweltfreundlichere Variante der Babypflege sind, ist gut nachvollziehbar, doch nicht unbedingt der Realität entsprechend. Die Anschaffungskosten von Stoffwindeln sind nicht zu unterschätzen; betrachtet man zudem noch den höheren Aufwand wie Energie, Waschmittel, Wasser und die Arbeitszeit wird die erste Meinung zu diesem Produkt oft korrigiert. Wenn man bedenkt, dass das Baby in den ersten Wochen durchschnittlich 6-10 Windeln an einem Tag benötigt, wird die Plastikwindel zum Wegwerfen schnell zu einer interessanten Alternative. Einwegwindeln schlagen im Gegensatz zur Stoffwindel aber direkt auf den Geldbeutel und so wird der Windelkauf zu einer weiteren Belastung für das monatliche Haushaltsbudget.

DIE EINWEG- ODER WEGWERFWINDEL 

Wegwerfwindeln sind nicht gerade günstig, dafür aber, vor allem, wenn man mobil sein möchte, sehr praktisch. Leider sind diese Windeln nicht biologisch abbaubar und belasten die Müllbeseitigung. Wegwerfwindeln gibt es in vielen verschiedenen Grössen und unterschiedlich für Jungen und Mädchen, womit sie einen sehr guten Tragekomfort bietet. Es werden zwei Arten angeboten: als einteilige Windel (aussen Plastik, innen Vlies) und als zweiteilige Windel, aus einem wiederverwendbaren Plastikhöschen, das innen mit einer Einmaleinlage aus saugfähigem Vlies ausgekleidet wird. Ihr sehr saugfähiges Innenteil bindet (teilweise mithilfe von Chemikalien) die Feuchtigkeit und zieht sie von der Haut weg, wodurch Hautreizungen durch den Urin weitgehend vermieden werden.

Eine Reihe von Herstellern bietet bei den Wegwerfwindeln mit Plastikumhüllung eine sehr breite Variantenauswahl an. Dadurch ist auf dem Markt eine grosse Auswahl unterschiedlicher Modelle zu finden, welche oftmals für Verwirrung sorgt. Entscheidend für die richtige Auswahl können folgende Kriterien sein:

  • Das Gewicht Ihres Babys: Wegwerfwindeln fangen bei 2,5 kg für Neugeborene an und gehen bis zu einem Gewicht von 25 kg, d. h. genug auch für ältere Kinder. Diese speziellen Windeln für Neugeborene sollten Sie mit ins Krankenhaus nehmen, aber davon nicht zu viele kaufen, denn das Baby wird schnell aus ihnen herauswachsen.

  • Für spezielle Tageszeiten gibt es extra saugfähige Windeln für besonders aktive Babys. Während der Nacht leistet eine saugfähigere Windel gute Dienste und beugt dem Wundwerden vor, da Ihr Baby vielleicht längere Zeit in seiner vollen Windel liegt.

  • Für das Geschlecht Ihres Babys: Es gibt Modelle für Jungen, die vorne saugfähiger sind, sowie für Mädchen, die in der Mitte saugkraftverstärkt sind.

  • Die Figur des Babys, weil jede Windelmarke unterschiedlich geschnitten ist. So werden Sie verschiedene Modelle ausprobieren müssen, bis das passende Modell gefunden ist. Kaufen Sie erst dann grössere Mengen ein!

DIE STOFFWINDEL

Benutzen Sie die normalen Stoffwindeln, werden Sie noch weiteres Zubehör wie Windelklammern, Gummihöschen und Vlieseinlagen benötigen. Die Windeln müssen gewaschen und getrocknet werden, was ein nicht unbeträchtlicher zusätzlicher Arbeitsaufwand ist. Leider wird die Umwelt durch das Waschen mit Waschmitteln und den Stromverbrauch zusätzlich belastet. In manchen Städten gibt es aber einen Windelservice, der gebrauchte Windeln regelmässig abholt und frische Windeln bringt. Hierfür lohnt es, sich bei den Behörden zu erkundigen. Entscheiden Sie sich für die Stoffwindeln, sollten Sie sich genug davon anschaffen, damit Sie nicht immer eine halb volle Maschine waschen müssen. Wichtig beim Kauf ist es, auf die Qualität zu achten, da nur qualitativ hochwertige Windeln strapazierfähig sind und länger halten. Für Stoffwindeln ist Folgendes zu beachten:

  • Etwa 24 Stück anschaffen, damit Sie auch beim Waschen immer einen Vorrat haben.

  • 1-2 Plastikeimer mit Deckel

  • Sterilisierungsmittel als Puder oder flüssiges Mittel

  • genügend Windeleinlagen

  • ungefähr vier Plastikhöschen, am besten zum Zubinden

Es ist nicht unbedingt günstiger, Stoffwindeln zu benutzen, wenn man an die Kosten von Waschmittel und Windeleinlagen denkt. Doch vertragen manche Babys die Stoffwindeln wesentlich besser. Eine weitere Variante sind Windeln, die wie Plastikwindeln geschnitten, jedoch waschbar sind und mehrfach benutzt werden können. Sie bestehen aus mehreren Baumwolllagen und einer Plastikhülle - so brauchen Sie keine Plastikhosen, müssen aber Windeleinlagen gegen die Feuchtigkeit auf der Haut des Babys kaufen.

 

Bildquelle: ReadyElements / pixabay.com