Keine Sorge bei einem schreienden Baby

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Mit Sicherheit lässt sich sagen, dass ein Baby nie ohne Grund schreit. Was einem schreienden Baby fehlen könnte und wie Sie damit umgehen, ist je nach Ursache sehr unterschiedlich. Es gibt aber keinen Grund zu verzweifeln, denn die Gründe eines schreibenden Babys sind ziemlich übersichtlich und können schnell geklärt werden.

Frühzeitig das richtige Bedürfnis eines Babys zu erkennen, kann schon das Entstehen einer Unruhe verhindern. Wie jeder Mensch sendet auch das Baby bei einem Bedürfnis frühzeitig Signale. Im Gegensatz zu einem Erwachsenen kann ein Baby sein Verlangen nicht einfach mit einem einfachen Satz mitteilen, sondern tut dies durch Schreien, Weinen oder Jammern. Diese unterschiedlichen Kommunikationsvariationen zu erkennen und zu entschlüsseln ist für die Eltern gar nicht so schwer, womit es nur noch eine Kleinigkeit ist, auf diese Signale angemessen zu reagieren. Es braucht nur ein wenig Praxis und Selbstsicherheit, was bei allen Eltern mit der Zeit von selbst kommt. Dafür sollten Sie einfach Ihrem Bauchgefühl vertrauen und schon bald werden Sie Ihr Baby durch Akustik und Gestik richtig verstehen in den allermeisten Fällen können.

Auch wenn einem Baby noch die Worte fehlen ist es nicht kommunikationsunfähig. Durch entsprechende Mimik, Gestik und Akustik aller Art, - teilweise mit ganzem Körpereinsatz  verraten sie uns, was es jetzt braucht oder gerne hätte. Vor allem in den ersten Monaten braucht es nicht viel, um das Baby zu verstehen, denn seine Bedürfnisse beschränken sich in dieser Zeit auf Kontakt, Nahrung, Schlaf und Anregung. Jetzt kommt es nur darauf an, was gerade verlangt wird.

  

Wenn Sie Ihr Kind im ersten Lebensjahr beobachten und studieren, um es schnell verstehen zu lernen, dürfen Sie nicht vergessen, dass Ihr Baby in dieser Zeit eine enorme Lernphase durchmacht. Es lernt ohne Unterbrechung, denn täglich erlebt es vieles zum ersten Mal. Jede neue Situation beeindruckt und kann manchmal ein bisschen Angst verursachen. Es gibt viele, noch nicht bekannte Reize, an die sich ein Baby erst gewöhnen muss - wie Licht, Kleidung, Essen, Temperatur, Geräusche und vieles mehr. Da ist es kein Wunder, wenn das Baby sich manchmal ein wenig beschwert.

MÖGLICHE URSACHEN, WENN DAS BABY SCHREIT:

  • Hunger: Hunger bei einem Baby können Sie recht gut erkennen. Wenn es an der Faust oder allen Finger der Hand nuckelt und saugt, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für das Füttern.
  • Schlafen: Wie schwer fällt dem Baby doch manchmal einzuschlafen! Manchmal tut sich das Baby schwer, seinen Schlaf zu finden. Das Schlafbedürfnis beim Baby erkennen Sie durch ein leichtes Quengeln. Dabei reibt es sich die Augen oder die Nase und unterbricht das Quengeln immer wieder durch Gähnen. Hier helfen eine leises Reden, beruhigendes Streicheln oder auf die Seite legen (sobald es schläft, wieder in die Rückenlage bringen).
  • Kontakt: Bei dem Wunsch von Kontakt oder Aufmerksamkeit, wird es mit einem leisen Quengeln beginnen. Wird sein Bedürfnis nicht beachtet, werden die Pausen immer kürzer und gehen in deutlicheres Beschweren und zum Schluss schliesslich in ein wütendes Schreien über.
  • Anregung: Sie merken schnell, wenn Ihr Baby aus Langeweile protestiert. Sobald Sie sich dem Baby widmen, wird es sich beruhigen. Dann ist es Zeit, mit ihm zu spielen, zu kuscheln oder raus an die frische Luft zu gehen. Es muss ganz einfach für Abwechslung gesorgt werden.

Wenn Ihr Kind sich durch Schreien Gehör verschafft ist das ganz normal. Ihr Baby schreit Sie ja nicht an, sondern meldet sich, weil ihm etwas fehlt. Dieses Schreien bringt Sie als fürsorgliche Eltern dazu, dem Baby zu helfen. Es ist ein sehr wirksames und lebenswichtiges Alarmsignal!

DAS BIRGT AUCH GEFAHREN:

  • Mit ihrem Wunsch, das Baby möglichst schnell zu beruhigen, können unruhige Eltern schon mal über das Ziel hinausschiessen.
  • Durch den Baby-Alarm fühlen sich einige Elternteile unter enormem Druck. Statt dem Baby die nötige Aufmerksamkeit zu schenken, machen Sie sich daran, dem Partner ein Fehlverhalten vorzuwerfen, anstatt in dieser Situation zusammenzuhalten. Dabei sind auch Sätze wie „Lass mich mal machen“ oder „Ich glaube, das kann ich besser“ nicht gerade hilfreich.

Herauszufinden was dem Baby fehlt, wird immer einfacher, je besser man es kennt. Wichtig ist aber, die Anzeichen, warum Ihr Baby schreit, rechtzeitig und richtig zu erkennen. Zudem kann das Baby situationsbedingt schreien, beispielsweise wenn es sich erschreckt hat.

In den meisten Fällen sendet Ihr Baby aber frühzeitig Signale, indem es nörgelt, quengelt oder unruhig wird. Dann kann es nur bedeuten, dass Ihr Baby etwas braucht - Essen, Schlaf, Anregung, Kontakt.

EIN BABY-TAGEBUCH

Einen weiterer Tipp, der für Klarheit bei Ihrem schreienden Baby sorgt, ist ein Baby-Tagebuch zu führen und sich darin in einer Zeittabelle einzutragen, wann es schläft, isst, spielt und weint. So erkennen Sie schnell und auf einen kurzen Blick, welchen Rhythmus Ihr Baby hat. Wie lange kann es sich mit sich selbst beschäftigen? Wann braucht es einen Spielpartner? Wann und warum hat es geweint? Ist das Baby ein Frühaufsteher? Kann es am Abend nicht einschlafen? Diese Fragen sollten alle durch dieses Tagebuch beantwortet werden.

Für den Arzt können solche Informationen für eine Diagnose im Krankheitsfall hilfreich sein und zu einer Einschätzung zur richtigen Entwicklung des Babys beitragen. Aber auch für Sie wird manche Aufgabe im Umgang mit dem Baby durch ein Tagebuch erleichtert.

 

Bildquelle: TaniaVdB / pixabay.com