Aussichten auf Erfolg

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Die Schwangerschaftsrate liegt bei einem gesunden Paar unter optimalen Bedingungen pro Zyklus nicht höher als bei 20 bis 30 Prozent. Die häufigsten Ursachen sind das Ausbleiben des Eisprungs oder die Eizelle ist nicht ausgereift. Sehr viele Schwangerschaften enden meist sogar noch bevor sie festgestellt wurden. Oft kommt es zu Störungen in dem sehr komplizierten Mechanismus der ersten Teilungen der befruchteten Eizelle.  

Eine 100 %ige Erfolgsaussicht auf eine Schwangerschaft kann bei keiner Reproduktion garantiert werden. Nach mehreren Behandlungszyklen kann bei ungefähr 70 % der behandelten Paare eine erfolgreiche Schwangerschaft erzielt werden.

ES GIBT VERSCHIEDENE METHODEN DER KÜNSTLICHEN BEFRUCHTUNG

  • Intrauterine Insemination (IUI): Sperma wird während der fruchtbaren Tage der Frau bis in ihre Gebärmutter gebracht. Diese Art der Befruchtung findet innerhalb des Körpers statt und weist etwa 10 % Erfolgschancen pro Zyklus aus. Die meisten Schwangerschaften treten innerhalb von drei Zyklen auf.
  • In-vitro-Fertilisation (IVF): Die Spermien finden in einem Reagenzglas selbst den Weg zur Eizelle. Diese Art der Befruchtung findet ausserhalb des Körpers statt und weist etwa 25 % Erfolgschancen pro Zyklus aus.

  • Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI): Spermien minderer Beweglichkeit werden in die Eizelle injiziert. Diese Art der Befruchtung findet ausserhalb des Körpers statt und weist etwa 30 % Erfolgschancen pro Zyklus auf.

KURZBESCHREIBUNG: INTRAUTERINE INSEMINATION (IUI)

In diesem Verfahren werden die aufbereiteten Samenzellen in die Gebärmutter eingebracht. Das Sperma des Mannes wird im Labor aufbereitet, indem die Samenzellen gereinigt und selektiert werden. Nur die geeignetsten Samenzellen werden für dieses Verfahren verwendet, so gut wie möglich konzentriert und mittels Katheter zum Zeitpunkt der Empfängnis in die Gebärmutterhöhle übertragen. Der vermutliche Zeitpunkt des Eisprungs wird vorab durch Hormon- und Ultraschalluntersuchungen abgeschätzt. Die Eizellreifung und der Eisprung werden oft auch für eine optimale Empfängnis medikamentös herbeigeführt. Nach sechs Behandlungen sind ungefähr 25-35 % der Frauen schwanger.

KURZBESCHREIBUNG: IN-VITRO-FERTILISATION (IVF)

Bei der In-vitro-Fertilisation werden der Frau befruchtungsfähige Eizellen aus der Scheide gesaugt und vom Mann durch Masturbation oder mikrochirurgischen Eingriff Sperma gewonnen. Anschliessend werden Ei- und Samenzellen in einem Reagenzglas zusammengebracht. Es findet eine spontane Befruchtung statt. Erst wenn sich die Eizellen teilen und normal weiter entwickeln, werden bis zu drei befruchtete Eizellen etwa 24 bis 48 Stunden später in die Gebärmutter eingesetzt (Embryonentransfer).

KURZBESCHREIBUNG: INTRAZYTOPLASMATISCHE SPERMIENINJEKTION (ICSI)

Es werden Samenzellen durch Masturbation oder aus den Hoden gewonnen und ein einzelnes Spermium unter dem Mikroskop in das Zytoplasma einer Eizelle eingespritzt. Nachdem die Zellteilung stattgefunden hat, werden die Embryonen in die Gebärmutterhöhle der Frau übertragen. Die Befruchtung der Eizelle ist gänzlich vom natürlichen Geschlechtsakt des Paares entkoppelt. Die Behandlung wird von Ärzten und im Labor durchgeführt.

Für den Erfolg einer Sterilitäts-Behandlung kann keine Garantie übernommen werden. Der Organismus der Frau ist bei einer Befruchtung der wichtigste Faktor. Ist dieser nicht im richtigen Zeitpunkt optimal für eine Schwangerschaft ausgerichtet, kann jede Therapie ein Fehlschlag sein. Unter Umständen kann auch bei einer Punktion keine Eizelle gefunden werden und keine Vereinigung von Ei- und Samenzelle erfolgen. Eine medikamentös unterstützte Einnistung des Embryos findet zwar statt, lässt sich aber nicht erzwingen.

Verschiedene Kriterien (Alter der Frau, Indikationsstellung zur Therapie und Kulturtechnik bis zum Blastozystenstadium) müssen berücksichtigt werden und zeigen unterschiedliche Erfolge. Auch die allgemeine Gesundheit und Lebensgewohnheiten spielen eine Rolle. Bei Raucherinnen zum Beispiel wird eine zu 28 % verminderte Empfängniswahrscheinlichkeit ausgewiesen.

Die besten Aussichten auf eine Schwangerschaft hat eine Frau unter 30 Jahren. Die Aussicht auf eine intakte Schwangerschaft zwischen dem 43. und 45. Lebensjahr beträgt hingegen noch ca. 5 %.

 

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