Unser Liebessaft – einfach erklärt

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Spermien sehen aus wie Kaulquappen und haben eine Länge von 60 µm. Ihre primäre und einzige Aufgabe ist die Befruchtung der weiblichen Eizelle. Zwar haben unsere Spermien eine längere Lebenserwartung als eine Eintagsfliege, doch verfolgen sie ebenfalls nur ein einziges Ziel die Vermehrung. Das gesamte Ejakulat bzw. Samenerguss besteht aus lediglich 0,5 % Spermien - der Rest ist Samenflüssigkeit, die unter anderem zur Ernährung der Spermien dient.

DAS LEBEN DER SPERMIEN

Die Spermien entwickeln sich während der Spermatogenese im Hoden. Sie reifen dort etwa für zwei Monate und werden danach in den Nebenhoden gelagert, wo sie bis zu einem Monat überleben können. In dieser Zeit stehen sie auf Abruf bereit. Werden die Spermien nicht benötigt, werden sie nach dieser Zeitspanne vom Körper abgebaut. Kommt es aber zu einer Ejakulation, werden die rund 300 Mio. Spermien über Samenleiter und Harnröhre abgestossen und erreichen durch den Samenerguss die Vagina. Die wenigen Spermien, welche die Eizelle erreichen, werden unter anderem von Duftreizen zu dem angestrebten Ziel gelockt.

An den fruchtbaren Tagen der Frau verändert sich der vom Gebärmutterhals abgesonderte Schleim in der Vagina und schafft so ein optimales Milieu für die Spermien, sodass sie darin bis zu sieben Tage überleben können. Kommen die Spermien mit Luft in Kontakt, überleben sie bis zu 24 Stunden.

DER AUFBAU

Spermien bestehen aus einem mit genetischen Informationen bestückten Kopfteil, einem Mittelstück und einem sehr beweglichen Schwanz. Im Kopf befindet sich der haploide Zellkern - nur dieser darf später in die Eizelle. Auf dem Kopf sitzt das enzymreiche Akrosom, was den Eintritt in die Eizelle erleichtert. Das Mittelstück ist ein mitochondrienreicher Abschnitt, welcher die Energie liefert. Männliche Spermien besitzen ausserdem eine sogenannte Geissel. Dieses bewegliche Schwanzteil macht den Grossteil der Länge des Spermiums aus und dient der Fortbewegung auf dem Weg zur Eizelle.

WISSENSWERTES

  • Das Sperma kann je nach sexueller Erregung eine Geschwindigkeit von bis zu 50 km/h auf dem Weg durch die Harnröhre erreichen.

  • Spermien sehen bei jeder Gattung von Lebewesen unterschiedlich aus und bewegen sich auch auf unterschiedliche Weise.

  • Kinderlosigkeit kann auch am Mann liegen, wenn entweder zu wenige oder gar keine Spermien im Ejakulat vorliegen, die Qualität der Spermien z. B. durch eine Teratozoospermie oder psychische Situationen wie Stress zu gering ist. Dies kann zu einer ungeklärten Infertilität führen, die im Spermiogramm nachweisbar ist.

  • Ab dem Ende der Pubertät werden in jedem Hoden etwa in 360 Meter langen Samenkanälchen mehr als 1.200 Spermien pro Sekunde produziert - rund 104 Millionen Spermien an nur einem Tag.

 

Bildquelle: TBIT / pixabay.com