Die Augenfarbe des Neugeborenen
Durch Pigmentzellen, die sogenannten Melanozyten, wird die sich in der Regenbogenhaut (Iris) befindende Augenfarbe bestimmt. Diese Zellen bilden das braune Pigment Melanin, das auch für die Färbung von Haut und Haaren verantwortlich ist. Sind viele Pigmentzellen vorhanden, erscheint die Iris braun oder schwarz, bei wenigen Zellen ist die Iris grau-blau.
Die Augenfarbe bei einem Baby entwickelt sich erst im Laufe des ersten Lebensjahres. Alle Neugeborenen europäischer Abstammung haben blaue Augen. Schwarze Babys haben dagegen meistens bei der Geburt schon braune Augen.
Der Grund liegt daran, dass die Entwicklung der Pigmentzellen auf der Iris (Regenbogenhaut) und dem retinalen Pigment-Epithel (Zellschicht unter der Netzhaut) nicht abgeschlossen ist und so die Augenfarbe des Babys je nach der Abstammung dieselbe ist. Während der Schwangerschaft und der ersten sechs bis sieben Lebensmonate des Kindes lagert sich das Farbpigment Melanin in der Regenbogenhaut ab, was dazu führt, dass das durch die Iris ins Auge fallende Licht zunächst kaum absorbiert wird und das aus dem Auge reflektierende Licht bläulich erscheint, da in dieser Entwicklungsphase nur die langwelligen Lichtanteile resorbiert, die kurzwelligen hingegen reflektiert werden. Säuglinge sind aufgrund der spärlichen Pigmentierung extrem lichtempfindlich, pralles Sonnenlicht ist aus diesem Grund zu vermeiden. Achten Sie deshalb auf einen ausreichenden Sonnenschutz.
Für eine blaue Augenfarbe sind am wenigsten Farbpigmente nötig. Je mehr Melanin sich in die Regenbogenhaut einlagert, desto dunkler werden die Augen. Welche Augenfarbe das Kind schlussendlich hat, ist erblich festgelegt. Wenn Babys bei der Geburt dunkelblaue oder graublaue Augen haben, werden sie mit grosser Wahrscheinlichkeit die blaue Augenfarbe behalten, da zu diesem Zeitpunkt schon mehr Pigmente in der Iris vorhanden sind als es bei anderen Babys der Fall ist. Kinder aus südlichen Ländern mit dunklerer Haut haben durch die genetisch bedingte grössere Menge eingelagerten Melanins als natürlicher Sonnenschutz schon früh braune Augen.
Für die Bestimmung der Augenfarbe spielt ausserdem die Dichte des Irisgewebes eine erhebliche Rolle. Je dichter das Gewebe ist, desto dunkler sind die Augen - was durch die Eltern vererbt wird.
Bei Albinos hingegen sind die Augen schon bei der Geburt rötlich. Der Grund sind die fehlenden Pigmentzellen und der durch das durchblutete Gewebe durchschimmernde rote Augenhintergrund.
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