Mimik und Körpersprache von Babys

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Babys sind vor allem in den ersten Wochen nach der Geburt relativ hilflose Wesen und stark auf die Pflege und Fürsorge aus ihrem Umfeld angewiesen. Obwohl sie in den eigenen Möglichkeiten der Selbsthilfe stark eingeschränkt sind, können sie sich durch die von der Natur gegebenen Möglichkeiten gut verständigen: Sie können ihre Wünsche oder Bedürfnisse zwar nicht durch Sprache und gezieltem Ausdruck wiedergeben, doch beobachtet man das Kind genau, so erkennt man eine gewisse Mimik und Körpersprache, die bei allen Babys gleich ist - egal in welchem Teil der Erde sie geboren wurden.

Schon ihre grossen runden Augen lassen kaum jemanden gleichgültig und verleiten Erwachsene dazu, ihnen die nötige Aufmerksamkeit und Liebe zu schenken. Im Laufe des Tages durchleben die Babys verschiedene Phasen - wache, ruhige oder schlafende -, in denen verschiedene Reaktionen oder Gemütszustände signalisiert werden.

Bei Zufriedenheit lacht das Baby, gluckst und brabbelt. Blickt es mit weit geöffneten Augen wach um sich und spielt mit allen Dingen, die es in die Finger bekommt, zeigt es Aufmerksamkeit und möchte beschäftigt werden. Streckt es die Arme in Richtung der Person, welche sich mit ihm beschäftigt, zeigt es den Wunsch nach Unterhaltung.

Mit grossen Augen und dem Hochziehen der Augenbrauen kann es sein Erstaunen ausdrücken. Das Baby fühlt sich hingegen eher unbehaglich und gestört, wenn es seine Fäuste zusammenballt und sich die Augen verengen. Auch eine gerunzelte Stirn und Falten über der Nase können dies ausdrücken.

Hat das Baby lang genug Aufmerksamkeit bekommen, so wird es - egal was sich vor seinen Augen abspielt, den Kopf zur Seite drehen. Es wendet den Blick ab oder der Augenlidschlag verlangsamt sich. Verpasst man dieses wichtige Signal, kann das Baby irgendwann anfangen zu weinen.

Bemerkt man beim Baby einen Blick, der lange ins Leere zu gehen scheint, oder starrt es einfach vor sich hin, befindet es sich entweder in der aktiven Wachphase und braucht eine kleine Ruhepause oder ist kurz vor dem Einschlafen. Jetzt heisst es: „Bitte nicht stören.“

Steckt das Baby die Finger oder die ganze Faust in den Mund oder leckt sich immer wieder über die Lippen, dann ist das ein sicheres Zeichen für Hunger. In diesem Fall sollte man möglichst schnell reagieren, denn sonst kann es zu spät sein und das Bedürfnis wird verstärkt durch Weinen ausgedrückt.

So lange die Mimik noch geübt wird, ist sie in den Variationen der Bedeutung limitiert. So können mehrere Gesten verschiedene Bedeutungen haben - besonders bei naheliegenden Gemütszuständen wie Müdigkeit, Überforderung und Langeweile oder Erstaunen und Angst. Mimik wird aber nicht nur zur Kommunikation angewandt, sondern auch einfach zum Üben benutzt. Dies erkennt man gut, wenn sich verschiedene Gesichtsausdrücke schnell abwechseln.

Schon vor der Geburt ihres Kindes machen sich viele Eltern Sorgen darüber, ob sie ihre Sprösslinge auch ohne Sprache richtig verstehen. Sie wollen ihren Wünschen und Bedürfnissen in jedem Augenblick gerecht werden. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass man sich als werdende Eltern darüber keine Sorgen zu machen braucht. Aber auch hier gilt: Je mehr Zeit man miteinander verbringt, umso besser versteht man das Baby. Das Baby teilt sich in vielen Situationen von sich aus mit. Sollten Sie trotzdem einmal ein Signal übersehen oder missverstanden worden sein, werden Sie schnell ein Gespür dafür bekommen, woran es gelegen haben könnte.

 

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