Moralische Intelligenz in der Erziehung

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Der moralische Charakter bei Kindern entsteht durch eine gesunde Dosis Elternliebe, d. h. die moralische Intelligenz ist nicht angeboren, sondern Kinder lernen diese. Dabei kann man schon bei Kleinkindern mit dem Aufbau des moralischen Charakters beginnen und aktiv lehren, ansonsten wären die Folgen für die Kinder ein schwaches Gewissen, schlechte Impulskontrolle, unterentwickeltes Moralgefühl und irregeleitete Überzeugungen.

Kinder lernen Dinge wie Charakter und Sprache nicht, weil sie unterwiesen werden, sondern weil sie geliebt werden. So haben Säuglinge die nötigen Grundlagen, die sie brauchen, um die Welt um sie herum zu bewältigen und mit der Zeit mit ihr zurechtzukommen, in sich. Dementsprechend ist bedingungslose Liebe ist die wesentliche Grundlage der Kindererziehung. Bei den meisten kindlichen Fehlern bedarf es keiner besonderen Korrektur, da sie sich selbst korrigieren. Nur in manchen Fällen, wenn das Verhalten der Kinder unangebracht ist, kann es durchaus nötig sein, mit einer klaren Zurechtweisung zu reagieren. Als Eltern und Lehrende kann man sich nicht zurücklehnen und hoffen, dass die Kinder von alleine mitfühlende und anständige Menschen werden, da das moralische Wachstum durch zu viele gesellschaftliche Einflüsse gefährdet wird. Zuhause, in der Schule und im näheren Umfeld bewusst zu lehren, ist die beste Garantie dafür, die Kinder in ein anständiges, moralisches Leben zu führen.

DIE VERMITTLUNG DER HAUPTTUGENDEN

Die sieben Haupttugenden, die Kindern vermittelt werden müssen, sind das Fundament eines festen Charakters und starken Gemeinschaftssinns, was Eltern sich für ihre Kinder am meisten wünschen. Mitgefühl, Gewissen, Selbstbeherrschung, Respekt, Güte, Toleranz und Gerechtigkeit, sind die zentralen Charaktereigenschaften, die dem Kind helfen, während der Kindheit und der Pubertät ein anständiger, guter Mensch zu werden.

Moralische Intelligenz ist die Fähigkeit, Richtig und Falsch zu unterscheiden. Diese bedeutet, starke ethische Überzeugungen zu haben und richtig und ehrenhaft nach ihnen zu leben. Ein wichtiger Bestandteil ist die Toleranz, die befähigt, mit den eigenen verschiedenen Meinungen und Sichtweisen zu leben, während man sich weiter damit befasst.

Die grösste Herausforderung für Eltern, welche Kindern Toleranz lehren oder anderen Tugenden wollen, ist die Konkurrenz mit den vielen kulturellen Einflüssen, mit denen Kinder zunehmend durch die neuen Medien in Kontakt kommen. Hierzu zählen schädliche Botschaften durch die Medien aller Art, die Kinder oft ohne den Einfluss einer erwachsenen Aufsichtsperson erreichen. Alle und alles, das die moralischen Überzeugungen der Familie nicht trifft, kann die Vermittlung der Tugenden untergraben. Dazu kommen das Umfeld in der Schule, die Freunde der Kinder und andere Erwachsene; selbst die täglichen Nachrichten können ein Hindernis sein. Schliesslich müssen Eltern als die wichtigsten Lehrer und Vorbilder eines Kindes bedenken, dass ihr Beispiel von besonderer Bedeutung ist.

DIE UNTERSCHIEDLICHEN EINFLÜSSE

Eltern sollten ihre Kinder vor allen negativen Kultureinflüssen schützen können - auch wenn die Kinder ein eigenes Gespür für Richtig und Falsch entwickeln. So können sie dem negativen Druck aus eigener Kraft standhalten und mit einem aktiven Engagement können Eltern die moralischen Prinzipien der Familie mit kleinen Hindernissen und Rückschlägen vermitteln.

  • Sprechen Sie so oft wie möglich mit Ihren Kindern über die moralischen Massstäbe in der Familie. Diese direkte moralische Unterweisung fördert das ethische Verhalten bei Kindern.

  • Erwarten und fordern Sie moralisches Verhalten bei den Kindern. Hohe, aber erreichbare Erwartungen der Eltern, bringen erstaunliche Ergebnisse.

  • Diskutieren Sie mit Ihren Kindern hinsichtlich moralischer Perspektiven über Ereignisse. Die Kinder sollten nie einen Zweifel daran haben, auf welchen Prinzipien Ihre Erziehung beruht.

Kindern muss ein Gefühl für Sinn und Zweck der verschiedenen Tugenden gegeben werden. Manche Eltern sehen Sinn und Zweck allerdings als motivierende Faktoren, welche erst als Erwachsene wirksam werden. Das könnte durchaus zutreffen, wenn sich Sinn und Zweck allein auf das Bestreiten des Lebensunterhaltes bezieht.

Um die moralische Intelligenz zu fördern, ist ein umfassenderes inneres Sinngefühl von zentraler Bedeutung. Durch die Liebe zum Kind wird ihm ein grundlegender Lebenssinn vermittelt, der wichtig genug ist, um Zuversicht und Motivation zu geben und aktiv an den Bemühungen der Eltern, die moralische Intelligenz zu fördern, mitzuwirken. Dabei ist es wichtig, die Kinder zur Erfüllung ihres höchsten persönlichen Potenzials als Mensch und zum Wohl der ganzen Gesellschaft zu erziehen.

 

Bildquelle: Peggychoucair / pixabay.com