Die Charaktertypen der Kinder
Es ist unumstritten, dass jedes Kind einzigartig ist. Doch kann man die verschiedenen Charaktereigenschaften mit ihren Stärken und Schwächen, Vorlieben und Abneigungen in fünf grundlegende Typen klassifizieren. Diese fünf Charaktertypen sind die extrem ausgeprägten Typen, welche durch die Vermischung eine unzählige Vielfalt zutage bringen. Da Kinder ganz unterschiedliche Charaktereigenschaften aufweisen, gibt es kein grundlegendes Erziehungs-Erfolgsrezept, das bei allen Kindern gleichermassen funktioniert. Eltern sollten deshalb den Charaktertyp ihres Kindes berücksichtigen und in der Erziehung mit einfliessen lassen.
Mit welcher charakterlichen Grundausstattung das Kind auf die Welt kommt, können Eltern nicht ändern und müssen dies einfach akzeptieren. Wie aber die Eltern auf die Persönlichkeit des Kindes eingehen, liegt ganz in Ihrer Verantwortung und macht durchaus einen Unterschied. Wenden die Eltern die gleichen Erziehungsmethoden bei unterschiedlichen Charaktertypen an, wird dies zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.
Es ist nicht einfach, bei mehreren Kindern auf die unterschiedlichen Charaktertypen einzugehen. Doch sollte man unbedingt berücksichtigen, dass beispielsweise schüchterne Kinder andere Regeln brauchen als Draufgänger. Die einen müssen ständig ermutigt und angespornt werden, während den anderen eher Grenzen und Regeln gesetzt werden müssen.
CHARAKTER SENSIBEL
Sensible Kinder sind Träumer und wirken auf Erwachsene sehr oft schüchtern und zurückhaltend. Es ist ihnen sehr wichtig, Freundschaften zu haben, bei denen sie Positives erleben. Sie suchen Harmonie und Anerkennung.
Diese Kinder haben viel Fantasie und sind auch kreativ. Oft malen sie gerne und beherrschen diese Fähigkeit auch sehr gut. Durch ihr Harmoniebedürfnis werden sie von fast allen Kindern gemocht.
Sensiblen Kinder muss besonders behutsam die Welt gezeigt und erklärt werden. Sie brauchen immer wieder Ermutigung. Für die Eltern ist die Situation nicht einfach, denn sie müssen ihrem Kind gleichzeitig Sicherheit bieten es zum Loslassen ermutigen. Sie benötigen von den Eltern viel Nähe und Kuschelzeiten. Meist werden sie besonders rücksichtsvoll behandelt, was die Entwicklung zur Selbstständigkeit hindern könnte.
ERZIEHUNGSGRUNDSÄTZE
- Überprüfen Sie Ihr eigenes Verhalten. Öfter haben die Eltern ein Problem, dem Kind einen weiteren Schritt in die Selbstständigkeit zu erlauben.
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Ihr Kind braucht zur Stärkung seines Selbstbewusstseins besonders viel Lob und Anerkennung.
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Fördern Sie den Kontakt zu anderen Kindern. So lernt es den Umgang mit anderen Kindern und fühlt sich später in der Gruppe mit Gleichaltrigen wesentlich wohler.
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Lassen Sie das Kind oft im Haushalt helfen - jedes Erfolgserlebnis trägt ein Stück zu einem stärkeren Selbstbewusstsein bei.
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Unterstützen Sie seine kreativen Fähigkeiten.
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Ermuntern Sie Ihr Kind, all seine Gefühle zu zeigen; es kann ruhig auch mal wütend brüllen.
CHARAKTER DRAUFGÄNGER
Es gibt Kinder, die unermüdlich und gerne unterwegs sind. Sie erklimmen Bäume und lieben Abenteuer. Sie springen, toben und sind sehr impulsiv. Diese Kinder haben besondere motorische Fähigkeiten, besitzen viele Kenntnisse und begreifen sehr schnell praktische Zusammenhänge
Es ist wichtig, die Gefühlswelt der Kinder zu verstehen und in den Griff zu bekommen. Vor allem sollten die Eltern ein Verständnis für das Verhalten sowie die nötige Zeit und den Raum für das Ausleben ihrer impulsiven Art bekommen.
Solche Kinder brauchen Eltern, die ihnen frühzeitig und konsequent ihre Grenzen aufzeigen und wenn nötig auch mehrmals erklären, was richtig und was falsch ist. Die Eltern sollten dabei möglichst ruhig und gelassen bleiben, auch wenn es ab und zu schwer fällt.
ERZIEHUNGSGRUNDSÄTZE
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Sprechen Sie besonders klar und deutlich mit Ihrem Kind.
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Wenn Sie mit dem Kind sprechen, sehen Sie es an und stellen Sie sicher, dass es Ihnen zuhört.
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Sprechen Sie frühzeitig mit klaren und deutlichen Worten, wenn Sie etwas stört.
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Solche Kinder erkennen die Warnsignale nicht, wenn sie nicht direkt und deutlich darauf hingewiesen werden.
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Um Aggressionen zu vermeiden, sollten Sie das Kind mit ruhiger Hand lenken.
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Sprechen Sie in einem angenehmen Ton aber klar und seien Sie sehr konsequent im Handeln.
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Trainieren Sie mit Ihrem Kind Alternativen zu seinen Wutanfällen. In ein Kissen boxen oder Zeitungspapier zerknüllen hat meistens dieselbe Wirkung.
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Bieten Sie Sport und Spiel, um seinen hohen Bewegungsdrang abzubauen.
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Befriedigen Sie die grosse Neugier Ihres Kindes, auch wenn Sie immer wieder neue Fragen beantworten müssen. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind ruhig zuhört und nicht dazwischen redet. Es soll auch lernen, mit seinem Anliegen zu warten, während Sie mit einer anderen Person sprechen.
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Durch ein Haustier unterstützen Sie seine fürsorgliche Ader.
CHARAKTER ANFÜHRER
Diese Kinder haben ein ausgeprägtes Dominanzverhalten und werden oft als kleine Besserwisser wahrgenommen. Sie treten oft aus der Gruppe vor, wobei dabei teilweise auch der Gruppendruck eine Rolle spielen kann.
Sie möchten gerne Verantwortung übernehmen, wissen damit aber nicht immer richtig umzugehen. Diese Kinder sind zwar meist sozial veranlagt, werden aber manchmal als unbeliebt empfunden.
Hinter dem Verhalten dieser Kinder steckt oft die Angst vor unzureichender Kontrolle und einer möglichen Ausgrenzung. Eltern müssen diesen Kinder einerseits als Beschützer wirken und andererseits sie auch in ihre Schranken weisen. Sie müssen das Gefühl von den Eltern vermittelt bekommen, dass sie geliebt werden, wie sie sind - mit allen Stärken und Schwächen. Dabei muss man Ihnen vermitteln, dass sie sich bei Ihnen nicht zu verstellen und sich nicht aufzuspielen brauchen.
ERZIEHUNGSGRUNDSÄTZE
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Ihr Kind braucht sichere Grenzen. Begründen Sie, warum es sich an bestimmte Regeln halten soll. Bestehen Sie dabei auf eine konsequente Einhaltung dieser Regeln.
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Erfüllen Sie Ihrem Kind nicht jeden Wunsch und geben Sie nicht zu oft nach.
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Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass sich alle an bestimmte Spielregeln halten müssen und erklären Sie, warum es auch die Meinungen und Wünsche der anderen anhören und berücksichtigen sollte.
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Zeigen Sie im Alltag mögliche Kompromisslösungen auf, denn eine funktionierende Kompromissfähigkeit braucht das Kind das ganze Leben.
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Lassen Sie das Kind von Kontakten zu älteren Kindern oder von Mannschaftssport profitieren. Beides sollten Sie fördern. So lernt Ihr Kind, sich fair zu verhalten und dass nicht alles nach seinem Willen geht.
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Sie sind meist sehr sozial veranlagt und freuen sich, wenn sie eine Aufgabe bekommen. Geben Sie ihm möglichst viele, dem Alter entsprechende Aufgaben, bei deren Erledigung es glänzen kann.
CHARAKTER DIPLOMAT
Diese Kinder nehmen sehr schnell die Verantwortung gegenüber ihrer Umwelt wahr. Dabei versuchen sie ständig, sich einzubringen und alles möglichst korrekt und pflichtbewusst zu erledigen. Sie sind sehr hilfsbereit und haben meist wenige Probleme in der Schule. Diese Kinder drängen sich sehr oft auf, um Aufgaben erledigen zu dürfen.
Sie benötigen viel Anerkennung und Lob. Wichtig ist es, möglichst regelmässige Rituale und Strukturen mit dem Kind gemeinsam festzulegen.
Die kleinen Vermittler sollten frühzeitig lernen, sich eine eigene Meinung zu bilden und zu dieser zu stehen. Statt einfach nur nachzugeben, sollten sie lernen zu verhandeln und einen gerechten, tragbaren Kompromiss mit allen Beteiligten zu finden. Wesentlich wichtiger ist es, seinen Willen gegen andere durchzusetzen, auch wenn man sich dadurch vielleicht unbeliebt macht.
ERZIEHUNGSGRUNDSÄTZE
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Erklären Sie dem Kind öfter, dass es sich nicht alles gefallen lassen oder immer nachgeben muss.
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Unterstützen Sie die sozialen Fähigkeiten Ihres Kindes.
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Es sollte lernen, zu seinen eigenen Wünschen zu stehen.
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Üben Sie Situationen, die Ihrem Kind schwer fallen.
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Fördern Sie den eigenen Willen und die eine oder andere Aufmüpfigkeit.
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Ermutigen Sie Ihr Kind, öfter nein zu sagen, damit es von anderen nicht ausgenutzt wird.
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Das Kind sollte Fehler machen dürfen und lernen, Probleme selbst zu lösen. Es macht keinen Sinn, wenn Sie ihm alle Steine aus dem Weg räumen.
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Einzelsportarten sind für das Kind eine gute Schule; hier lernt es alleine klarzukommen und selbst etwas zu bewirken.
CHARAKTERTYP STAR
Ein solches Kind möchte in allen Belangen immer brillieren. Dabei sieht es sich mehrheitlich im Vordergrund und achtet verstärkt auch eher auf die äusseren Werte. Es steht immer in Konkurrenz zu anderen und ist meist auf Statussymbole fixiert. Die Kinder dieses Typs werden desöfteren als unbeliebt empfunden.
Um den enormen Wettbewerbsdruck zu lösen, müssen die Eltern versuchen dem Kind zu vermitteln, dass innere Werte wichtiger sind als Äusserlichkeiten. Ganz besonders wichtig ist die Vorbildfunktion der Eltern: Leben Sie ein vertieftes Sozialverhalten, achten Sie nicht auf Äusserlichkeiten und beurteilen Sie keine Menschen vor dem Kind.
ERZIEHUNGSGRUNDSÄTZE
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Vermitteln Sie dem Kind den nötigen Halt und die richtige Orientierung. Korrigieren Sie das Kind konsequent, wenn es sich über ein anderes lustig macht. Dabei dürfen Sie es mit überzeugter Stimme und strengem Blick auf das Fehlverhalten hinweisen.
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Zeigen Sie dem Kind, dass Äusserlichkeiten täuschen können. Dazu eignen sich sehr gut einige Geschichten aus Kinderbüchern.
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Fördern Sie das Verständnis für andere und bieten Sie Ihrem Kind die Gelegenheit, sich in andere einzufühlen.
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Jeder Mensch hat seine Stärken und Schwächen. Lehren Sie ihrem Kind dies so früh wie möglich.
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Vermitteln Sie dem Kind, dass es nicht nötig ist, immer auf allen Gebieten der/die Beste zu sein. So kann mit Kritik besser umgegangen werden und es nimmt den Wettbewerbsdruck, da es weiss, dass Sie es - egal was passiert - lieben.
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Oft fehlt die Begeisterung für die kleinen, alltäglichen Dinge im Leben. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass das Besondere gerade in den kleinen Dingen stecken kann.
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Damit es weniger abhängig von der Bewunderung anderer ist, sollten Sie das Selbstbewusstsein umso mehr stärken. Jedes Erfolgserlebnis stärkt Ihr Kind, indem es erfolgreich kleine Aufgaben erfüllt -oder Sie bitten Sie es um Mithilfe im Haushalt.
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