Auf einen gesunden Durstlöscher ist zu achten

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Leider ist es eine Tatsache, dass die meisten Kinder regelmässig zu wenig trinken. Doch gerade der kleine Körper braucht eine Menge Flüssigkeit, um funktionieren zu können. Bei einem Kind im Kindergartenalter beträgt die empfohlene Mindestmenge an einem Tag etwa 1 Liter. Zu dieser Tagesration zählen aber nur gesunde Durstlöscher - Limonade und süssstoffhaltige Getränke sind ausgeschlossen. Da stellt sich die Frage, welche Getränke für das Kind die idealen Durstlöscher sind und was eigentlich in den als gesund angepriesenen Getränken wie Säften, Nektar und Sirup drinsteckt?

DAS LEBENSWICHTIGE WASSER

Der menschliche Körper besteht während seines Alterungsprozesses aus 50 bis 80 Prozent Wasser. Dabei ist das gespeicherte Wasser eine wichtige Lebensgrundlage, denn schon der Verlust einer geringen Menge hat einen enormen Einfluss auf das Funktionieren des Körpers.

  • Bei 2 % Wasserverlust wird der Mensch müde, unaufmerksam, reagiert langsamer und hat weniger Ausdauer.
  • 3 % lösen schon Kopfschmerzen oder Verstopfung aus.
  

Dabei ist Durst ein wichtiges Alarmsignal, damit ein Wassernotstand im Körperhaushalt vermieden wird. Besonders bei aktiven und übereifrigen Kindern kann dieses Warnsignal in ihrem Spiel untergehen. Gerade hier ist die Verantwortung und Aufsicht der Eltern gefragt. Sie müssen das Kind immer wieder an das Trinken erinnern und Ihnen einen gesunden Durstlöscher anbieten.

Als tägliche Getränkemenge empfehlen die Forschungsinstitute für Kinderernährung folgende Mindestmengen, wobei das Überschreiten dieser Menge erwünscht ist:

  • 0,8 Liter für ein Kind im Kindergartenalter
  • 1 Liter für ein Grundschulkind
  • 1,5 Liter für einen Teenager

Dabei ist zu beachten, dass an heissen Tagen, beim Sport und beim Spielen der benötigte Wasserbedarf auf das Doppelte ansteigen kann. Deshalb sollten die Eltern Ihr Kind immer wieder ans Trinken erinnern oder - noch besser - gleich einen gesunden Durstlöscher anbieten. Aber auch im Kindergarten oder in der Schule sollten die Aufsichtspersonen oder die Lehrbeauftragten immer wieder Trinkpausen erlauben.

SOLLEN KINDER NUR WASSER TRINKEN?

Wasser ist in jedem Alter der gesündeste Durstlöscher. Aber was beim Essen gilt, ist auch beim Trinken die Regel: Nahrungsmittel und die Getränke sollten nicht nur einfach gesund sein, sondern auch gut schmecken und Abwechslung bieten. Mit Ausnahmen und Regeln sollten die Kinder deshalb auch etwas ungesündere Süssgetränke trinken dürfen - zum Beispiel am Sonntag beim Essen, bei Familienfeiern, zu anderen besonderen Anlässen oder in einem Lokal. Wird dem Kind ein solches Getränk erlaubt, sollten Sie ihrem Kind die freie Wahl lassen.

DIE GETRÄNKELISTE UND IHR NUTZEN

  • Der ideale Durstlöscher
    Wasser ist unbestritten das gesündeste Getränk für den Mensch. Es spielt hier keine grosse Rolle, ob dies durch Mineralwasser oder Leitungswasser zu sich genommen wird. Bei Leitungswasser sollten Sie sich aber über die Trinkwasserqualität informieren. Diese Daten erhalten Sie von dem Wasserwerk oder der Ortsbehörden. Sie sollten es nicht versäumen, Ihr Kind schon von klein auf an reines Wasser zu gewöhnen. So wird schon in jungen Jahren Wasser problemlos als Durstlöscher akzeptiert. Falls Sie etwas Abwechslung anbieten wollen, sollten Sie auf ungesüsste Kräuter- oder Früchtetees zurückgreifen.
  • Wahre Kalorienbomben
    Fruchtsäfte enthalten zwar einen hohen Fruchtanteil, Vitamine und Mineralstoffe, aber durch den Fruchtzucker eine Menge Kalorien. Als Durstlöscher sollten Sie deshalb den Fruchtsaft mit Wasser oder Mineralwasser, mindestens im Verhältnis 1:1, verdünnen.
  • Weniger Frucht, dafür mehr Zucker
    Nektare, Fruchtsaftgetränke und Limonaden können durch die Produktnamen mit gesunden Durstlöschern verwechselt werden. Dabei bieten sie aber einen wesentlich geringeren Fruchtanteil und umso mehr Zucker. In der Regel kann man davon ausgehen: je weniger Fruchtanteil, desto mehr Zucker.
  • Für Kinder absolut ungeeignet
    Süssstoffhaltige Getränke sollten dem Kind nicht als Durstlöscher angeboten werden. Auch Getränke, in denen Koffein enthalten ist, sollten einem Kind nicht angeboten werden. Dazu gehören die Null-Kalorien „Light“-Getränke, ACE-Säfte, Kaffee, schwarzer und grüner Tee, Cola, Eistees und Energydrinks.
  • Spezialthema: Milch
    Auch bei Milch sollte man auf eine tägliche Ration achten. Sie ist gesund, gilt aber nicht als Getränk, sondern als Lebensmittel und birgt dadurch einige Kalorien. Milch ist gut geeignet, um ein Hungergefühl, aber nicht um den Durst zu stillen.

WIE VIEL FRUCHT STECKT EIGENTLICH DRIN?

Für die Getränkebezeichnungen gibt es Mindestmengen für verschiedene Bestandteile. Da der Fruchtanteil meist das teuerste Produkt in der Getränkeherstellung ist, sollten Sie auf diese Menge besonders achten:

  • Fruchtsaft wird aus 100 % Früchten hergestellt, dazu enthalten diese Vitamine und Mineralstoffe. Leider aber auch bis zu zehn Prozent fruchteigenen Zucker.
  • Fruchtnektar weist einen Fruchtanteil von 25–50% auf, hat weniger Vitamine und Mineralstoffe, dafür einen höheren Zuckeranteil von mindestens zwölf Prozent.
  • Fruchtsaftgetränke enthalten nur 6–30% Fruchtanteil. Dabei enthalten sie neben einer hohen Menge Zucker und Wasser auch noch Farb-, Süss- oder andere Zusatzstoffe.
  • Limonaden haben einen Fruchtanteil von 3–15%. Auch bei diesem Getränk liegt der Zuckeranteil bei mindestens 12 % und enthält noch weitere Aromen sowie Farb- und Süssstoffe.

Sie sollten beim Kauf von jedem Getränk, welches Sie Ihrem Kind anbieten, unbedingt auf die Zutatenliste achten. Die Aroma-, Farb- und Zusatzstoffe werden zwar nicht als gefährlich eingestuft, doch sie sind oft in gesundheitlicher Hinsicht bedenklich. Deshalb sollte hier auf die Menge geachtet werden.

Online-Tipp: www.zusatzstoffe-online.de bietet eine umfangreiche Online-Datenbank mit der Bewertung der einzelnen Zusatzstoffe an.

 

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