Das Baby im Winter

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Im Winter ist das Leben mit einem Baby deutlich härter als in den anderen Jahreszeiten. Beispielsweise stellt die trockene Heizungsluft spezielle Anforderungen an die Baby-Pflege und auch verklebte Schnupfennasen sind für das Baby echte Stimmungsblocker. In der kalten Jahreszeit erschweren zudem noch die grössere Anzahl der Kleidungsschichten sowohl das Wickeln als auch das Stillen. So verkommt die Winterzeit leider bei manchen Familien zu einer trostlosen Zeit des Zuhause sitzens anstatt mit dem Baby spazieren zu gehen oder etwas zu unternehmen. Doch gerade zarte Winter-Babys brauchen viel frische Luft, damit das Immunsystem ausreichend gestärkt wird.

Wir haben ein paar Tipps, was Sie über die Winterzeit mit dem Baby wissen und beachten sollten und wie Sie es in der kalten Jahreszeit am besten pflegen.

DIE EMPFINDLICHE BABYHAUT

In der kalten Jahreszeit müssen besonders der Kopf und das Gesicht eines Babys geschützt werden. Da die Babyhaut etwa fünfmal dünner ist als die eines Erwachsenen, verfügt sie auch noch nicht über das wärmeisolierende Unterhautfettgewebe.

Aus diesem Grund sollten Sie eine wasserfreie Creme auf die Haut auftragen und bei Aktivitäten im Freien den Kopf immer mit Mütze und Kapuze schützen.

DAS RAUMKLIMA

Die Schweissdrüsen eines Babys sind noch gar nicht bzw. kaum ausgebildet, weshalb es vor allem in dieser Jahreszeit, in der die Heizung vermehrt benötigt wird, wichtig ist, im eigenen Heim auf das richtige Raumklima zu achten. Das ideale Raumklima im Kinder- und Wohnzimmer liegt etwa bei 20 Grad, beim Wickeln und Baden hilft gegen die Kälte ein Wärmestrahler aus geeigneter Entfernung. Im Winter ist zudem auf die richtige Luftfeuchtigkeit zu achten, welche zwischen 50 und 70 Prozent liegt. Gegen zu trockene Heizungsluft eignet sich dabei sehr gut ein Luftbefeuchter bzw. Wasserverdunster.

Das Kinderbett sollten Sie auf keinen Fall an die Heizung, aber auch nicht in die Zugluft von Fenster oder Tür stellen. Zum Schlafen kann die Zimmertemperatur etwa auf 18 bis 19 Grad ein wenig gesenkt werden. Zum Schlafen sollten Sie anstelle einer Bettdecke einen Schlafsack verwenden.

DIE KLEIDUNG

  

Wenden Sie bei Ihrem Winterbaby den Zwiebel-Look an, d. h. mehrere Kleidungsschichten. Dafür legen Sie dem Baby übereinander mehrere, ausreichend weite und nicht zu dicke Kleidungsstücke an. So können Sie die Kleider je nach der aktuellen Temperatur leicht wieder aus- oder anziehen. Am besten beginnen Sie mit einem Hemdchen aus Baumwolle, darüber Hose und Pulli und zum Schluss einen Anorak oder Schneeanzug. Kleidung aus reinen Naturfasern - beispielsweise Baumwolle - hält länger warm. Denken Sie auch an warme Socken, Handschuhe und Mütze.

Ob sich das Baby wohlfühlt, es zu kalt oder zu warm hat, können Sie gut überprüfen. Dabei kontrollieren Sie die Körpertemperatur des Babys im Nacken oder Hals, die Haut sollte warm und trocken sein. Sie haben keinen Grund zur Sorge, wenn die Hände etwas kühl sind, solange sie nicht eiskalt sind.

Die äussere Kleidungsschicht sollte nicht zu steif und schwer sein, da Ihr Baby sonst nicht genügend Bewegungsfreiraum hat. Insbesondere Babys im Krabbelalter können leicht gefrustet sein.

KINDERWAGEN ODER TRAGETASCHE?

Damit sich das Baby im Transportmittel Ihrer Wahl wohlfühlt, soll es bequem liegen können und ausreichend Licht bekommen. Im Winter sollten Sie aber trotzdem darauf achten, dass das am Gerät angebrachte Verdeck nicht zu weit geöffnet ist. Um das Baby gegen die Kälte von unten zu schützen, können Sie unter die Liegefläche zusätzlich ein zurecht geschnittenes Stück Isomatte legen; auch ein Lammfell über der Matratze bietet dem Sprössling genügend Wärme.

Alternativen zum rollenden Transportmittel sind Tragetücher und Tragegestelle. Allerdings sind diese im Winter durch die erhöhte Rutsch- und Sturzgefahr weniger zu empfehlen, da Sie sich und das Baby verletzen können. Es ist dennoch grundsätzlich nichts gegen die Verwendung einzuwenden - vor allem beim Tragetuch wird Baby durch die Körpertemperatur der Eltern gewärmt. Bei einer Rückentrage oder einer Tragetasche ist bei tiefen Temperaturen die Gefahr des Auskühlens höher. Aus diesem Grund sollte Ihr Kind bei einem Transport in solchen Hilfsmitteln einen Schneeanzug mit Kapuze tragen. Optimal ist ein Modell komplett mit Fussteil und Handschuhen, wobei Sie lieber einen Anzug verwenden, der eine Nummer zu gross als zu klein ist.

SPAZIERGANG UND URLAUB

Babys brauchen auch im Winter ausreichend frische Luft. Man kann mit Babys ab einem Alter von etwa drei Wochen durchaus auch bei kaltem Winterwetter einen Spaziergang unternehmen. Ein täglicher Spaziergang von 20 bis 30 Minuten ist ideal, um das Immunsystem zu stärken und gegen Erkältungen vorzusorgen. Der zarte Babykörper bekommt so ausreichend Tageslicht, um das für den Knochenaufbau wichtige Vitamin D zu bilden.

Die Länge der Ausflüge im Freien sollten Sie nach Wetter und Alter des Babys ausrichten. Dabei frieren Neugeborene, schlafende und dünne Babys schneller als wache, ältere und wohlgenährte. Bei sehr kaltem Wetter mit Temperaturen von mehr als -8° C, scharfem Wind oder zu hoher Luftfeuchtigkeit wie Nebel sollten Babys bis zu einem Alter von etwa sieben Monaten besser Zuhause bleiben.

Beginnen Sie langsam mit den Ausflügen im Freien - am besten mit einer Länge von etwa 15 Minuten - und dehnen Sie den Aufenthalt im Freien von Mal zu Mal aus.

Falls Sie einen Winterurlaub mit dem Baby planen, fragen Sie zur Sicherheit Ihren Kinderarzt über mögliche Risiken, bevor Sie den Aufenthalt in hoch gelegenen Urlaubsgebieten antreten.

Nehmen Sie Ihr Baby niemals auf eine Skipiste mit, denn es besteht auch bei sehr guten Alpinisten eine extreme Verletzungsgefahr!

Wenn Sie diese Tipps berücksichtigen, werden Sie auch den eisigsten Winter mit Ihrem Baby sehr gut überstehen und sich jeden Tag auf einen aktiven Wintertag freuen.

 

Bildquelle: janamg0 / pixabay.com