Kinderschaukel selber bauen
Wer keine Standard-Schaukel für sein Kind kaufen möchte, sondern lieber mit seinem Sprössling selbst eine Schaukel bauen will, muss bezüglich der Sicherheit einiges beachten. Eine Schaukel birgt einige Gefahrenquellen - auch wenn dieses Spielgerät einfach aussieht. Doch mit einer Kinderschaukel Marke Eigenbau haben das Kind und seine Freunde nach getaner Arbeit nicht nur Spass. Das - je nach Alter des Kindes - gemeinsame Handwerken bringt Action in den Garten und mit „geschwollener Brust“ kann man mit Stolz verkünden, dass dieses exklusive Modell durch die eigenen Hände entstanden ist.
Beim Bau einer Schaukel gibt es viele unterschiedliche Variationen aus Holz und Metall. Welche Variante Sie umsetzen wollen, liegt an Ihrem handwerklichen Geschick und auch an dem Equipment. Um eine einfache Kinderschaukel aus Holz bauen zu können, brauchen Sie aber nicht viel.
DAS MATERIAL:
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7 Rundbalken mit mindestens 12cm Durchmesser, 300 cm lang
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Genügend Gewindebolzen mit mindestens 12 mm Durchmesser und min. 30 cm Länge
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die passenden Muttern M 12
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1 Schaukelaufhängung
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1 Sitzfläche aus einem Holzbrett, 30 x 25 x 5 cm, ein fertiger Schaukelsitz samt Zubehör oder auch einen alten Autoreifen
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4 Schlüsselschrauben mit Stahlring als Endung und passenden Muttern
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2 Schaukelseile und Haken zum Befestigen der Seile
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genügend Baustahlgewebe
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Fertigbeton
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ein paar Säcke Rollsplitt
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das passende Werkzeug
DAS WICHTIGSTE IST DIE SICHERHEIT!
Um diese gewährleisten zu können, ist der geeignete Platz für die Schaukel der Grundstein. Dieser sollte ebenerdig sein, einen weichen Untergrund haben und von den Eltern gut einsehbar sein. Bäume, Sträucher, Mauern und andere Hindernisse sollten seitlich mindestens 1 Meter sowie mindestens 3 Meter in der Schaukelrichtung entfernt sein oder werden. Es sollte ein schönes Plätzchen sein, damit das Schaukeln ein echtes Vergnügen wird. Falls der Boden nicht mit einem weichen Rasen bewachsen ist, kann man diesen mit Sand oder weichen Matten präparieren.
Hat man den richtigen Platz gefunden, sollte man bei der Planung der Schaukel das Gewicht und die verschieden wirkenden Kräfte während des Spielens niemals aus den Augen verlieren. Denn nicht nur das Gewicht des Kindes oder ab und zu vielleicht auch von den Eltern muss getragen werden. Beim Schaukeln entstehen starke Schub- und Fliehkräfte, die das Gewicht um ein Vielfaches steigern. Also ist die Grundkonstruktion oder das Fundament für die Schaukel enorm wichtig.
DIE GRUNDKONSTRUKTION UND -GERÜST
Wichtig: Die Schaukelfüsse im Erdreich müssen gegen Fäulnis geschützt werden. Sie können den Teil, der im Erdreich versenkt wird, mit einem geeigneten Holzschutzmittel oder durch Ankohlen mit einer Lötlampe oder mit einem Unkraut-Flammenwerfer einfach sicherstellen. Zudem sollten Sie auch auf einen sicheren und festen Stand achten. Für das Fundament graben Sie im Abstand von je 2 Metern 40 bis 60 cm tiefe Löcher - je tiefer umso besser – so aus, dass sie ein Quadrat bilden. Die Löcher füllen Sie am besten mit einer Schicht von etwa 10 cm Rollsplitt aus, damit von unten keine Feuchtigkeit an das Holz kommen kann.
Für das Grundgerüst legen Sie zweimal zwei Rundbalken mit einem Abstand von zwei Metern am Fussende zueinander, sudass sie sich bei 2,50 Metern kreuzen. An dieser Stelle verschrauben Sie beide mit den Gewindebolzen und Muttern. Zur Stabilisierung schrauben Sie noch zwei weitere Gewindebolzen und Muttern ein, dass Sie ein „A“ bilden.
DIE QUERSTANGE
Die Schaukel-Aufhängungen befestigen Sie in der Mitte der Stange, dass der optimale Abstand der Aufhängepunkte die Schaukelbreite plus 10 Prozent der Abhänghöhe ergibt. Die Aufhängepunkte sollten nicht enger als die Breite des Schaukelsitzes liegen. Als Schaukel-Aufhängung sollten Sie eine nach den geltenden Sicherheitsbestimmungen geprüfte Aufhängung aus dem Baumarkt verwenden. Diese Vorrichtung wird mit Gewindebolzen oder Schlüsselschrauben befestigt und reicht so durch den gesamten Balken.
Die fertig vorbereitete Querstange wird danach mit drei Gewindebolzen oder Schlüsselschrauben in einer A-Form an jeden Balken der Seitenkonstruktion befestigt. Dabei sollte die Querstange einige Zentimeter seitlich überlappen.
DAS AUFSTELLEN
Um die Holzfüsse noch besser vor Fäulnis zu schützen, sollten Sie diese zusätzlich mit Baustahlgewebe umwickeln. Mischen Sie nun den Fertigbeton an und füllen Sie die Löcher bis etwa 10 cm unterhalb der Oberfläche. Danach richten Sie das fertig verschraubte Gestell auf und stellen es in die vier Löcher. Wenn Sie soweit sind, überprüfen Sie den Stand mit einer Wasserwaage. Jetzt muss der Beton mindestens 24 Stunden aushärten.
In dieser Zeit kann mansich gut um den geeigneten Sitz kümmern. Fertige und sicherheitsgeprüfte Schaukelsitze kann man in einem Baumarkt kaufen. Wenn man den Sitz selbst herstellen möchte, sollte man dazu ein 5 cm dickes Brett verwenden, das an den vier Ecken mit einigen Zentimetern Abstand von allen Seiten durchbohrt wird. Durch Schlüsselschrauben mit Stahlring-Endung und der passenden Kontermutter wird die Aufhängung am Sitz befestigt. Die Ketten oder Seile werden nun mit den entsprechenden Haken am Sitz befestigt. In etwa 30–40 cm Höhe werden die Ketten oder Seile zusammengeführt, damit das Unfallrisiko durch Einklemmen erheblich minimiert wird.
Ist der Beton nach einigen Stunden komplett ausgehärtet, kann man für die Stabilität an den Seiten eine Verstrebung anbringen, indem Sie zwei Holzbalken an der Seite auf etwa einem Meter Höhe mit Gewindebolzen oder Schlüsselschrauben in einer A-Form an den beiden Balken der Grundkonstruktion anbringen. Danach schneiden Sie die Balken auf die richtige Länge ab.
SICHERHEIT UND STABILITÄT PRÜFEN!
Um vor Verletzungen oder gar Unfälle zu schützen, sollten Sie alle Kanten der Holzkonstruktion mit einer Feile abrunden. Auch die Schrauben können Sie mit Harz präparieren, sodass Sie kein Verletzungsrisiko mehr sind.
Bevor Sie das Kind mit dem neuen Spielgerät seinen Spass haben lassen, sollten Sie es unbedingt mehrmals auf Stabilität prüfen. Sie können dafür auch einen Fachmann beauftragen. Beobachten Sie das Kind während der ersten Tage beim Schaukeln und reagieren Sie sofort, wenn Sie eventuelle Risiken an der Konstruktion entdecken. Es ist sinnvoll, dass Sie die Schaukel nach jedem Spielbetrieb persönlich nach möglichen Mängeln absuchen.
Nach einigen Tagen können Sie Ihr Kind sorglos an das selbstgebaute Gerät lassen. Es wird allen Kindern voller Stolz sagen, was der Papa zu Hause im Garten Tolles gebaut hat.
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