Die Angst vor der neuen Rolle
Anders als es uns die Hollywood Filmindustrie verkaufen möchte, ist die erste Reaktion über eine Schwangerschaft bei dem werdenden Vater nicht immer nur euphorisch. Es kristallisieren sich besonders drei Bereiche heraus, die zukünftigen Vätern ganz besonders Kopfzerbrechen bereiten. Diese sind die Themen Freiheit, Bereit-Sein und das liebe Geld.
Kinder erfordern Geld, Zeit und vor allem auch Fürsorge. Ein Kind bedeutet Unmengen von Verantwortung. Umfragen haben ergeben, dass auch in den modernen Zeiten sich die Männer noch hauptsächlich als Versorger der Familie verstehen. Die meisten Männer sind erst dann für Nachwuchs bereit, wenn die persönlichen und finanziellen Gegebenheiten zu einhundert Prozent passen. Doch dies ist nicht immer der Fall.
Das Thema Geld
Ein Versorger der Familie hat viele Verantwortungsbereiche. Er muss dafür sorgen, dass die Familie ein passendes Dach über dem Kopf hat. Und dies erfordert natürlich die ausreichenden finanziellen Mittel. Ausserdem soll dem Kind an nichts mangeln, es braucht Nahrung, Kleidung und Geschenke. Auch dies erfordert das entsprechende Kleingeld. Darüber hinaus soll die Familie mobil sein, es braucht also auch noch ein Auto, was für alle Familienmitglieder genug Platz bietet. Dies alles zeigt, warum der finanzielle Aspekt einen so grossen Teil in den Gedanken des Mannes einnimmt, wenn es um das Thema Nachwuchs geht.
Dies ist der Hauptgrund, warum der Grossteil der Männer vor der Familiengründung beruflich sicher im Sattel sitzen möchte. Desto besser die Männer qualifiziert sind, desto wichtiger ist das Bedürfnis für sie. Wenn Sie erst einmal ihren Job gefunden haben, in dem sie auch die entsprechenden Karrierechancen haben, dann sind sie auch oft nicht gewillt, dafür Abstriche zu machen, denn sie möchten sich hier voll reinhängen. Mit einem Kind ist das allerdings gar nicht mehr so einfach. Denn Überstunden oder zuhause noch Arbeit erledigen, wird in der Familie dann oft zu einer wahren Zerreissprobe. Die Selbstverwirklichung im Beruf ist mit Nachwuchs nicht mehr einfach zu realisieren. Und auch die Ausgaben werden sich mit einem Kind schlagartig verändern. Statt neuem Fernseher oder teurem Liebesurlaub stehen dann Kinderbett und Waschmaschine auf dem Programm. Daher stolpern viele Männer über den Gedanken, ob sie ein Kind finanziell überhaupt gut versorgen können. Besonders, weil in den ersten Jahren das Einkommen der Mutter, wenn überhaupt, nur dürftig ausfallen wird.
Das Thema Freiheit
Das tun und lassen zu können, was man gerne möchte, ist mit der Geburt eines Kindes in jedem Falle vorbei, beziehungsweise nur noch sehr eingeschränkt möglich. Alle Freizeitaktivitäten müssen mit einem Kind gut organisiert und von langer Hand geplant werden. Spontane Kneipenabende mit den Jungs gehören wohl eher der Vergangenheit an, sobald das Kind da ist. Auch die gemeinsamen Interessen innerhalb der Partnerschaft werden auf die Probe gestellt. Denn die Bedürfnisse des Kindes werden zukünftig an der aller ersten Stelle stehen. Es besteht hier also schnell die Gefahr, dass der Vater sich fühlt, als ob sein eigenes Leben an ihm vorbeiziehen würde. Die Zeiten, in denen der Mann einzig und allein für sich selbst Verantwortung trägt, sind mit der Geburt eines Kindes vorbei. Männer haben grosse Angst davor, dem allem gerecht zu werden. Zwar hört man oft davon, dass bei der Geburt so besondere Gefühle ausgeschüttet werden, dass das alles ganz von alleine kommt, doch die grosse Angst davor lässt sich im Vorfeld natürlich nur schwer nehmen.
Die innere Einstellung
In der heutigen Zeit werden die Männer immer später Vater, der Durchschnitt liegt bei circa 29 Jahren. Dies kommt daher, dass Männer sich heute sowieso erst zu einem viel späteren Zeitpunkt wirklich erwachsen fühlen. Die Zweifel, ob man einem Kind wirklich von der eigenen Reife her gewachsen ist, fühlen sehr viele werdende Väter.
Ich werde Vater - kein Grund zur Panik
Ein Kind ist eine sehr grosse Veränderung im Leben von Männern, wenn nicht sogar, eine der grössten, die es gibt. Ängste und Zweifel sollten deswegen als normal angesehen werden und nicht überinterpretiert werden. Wie bei allen grossen Veränderungen sind die Angst und Unsicherheit gegenüber dem Unbekannten ganz normal. Oft lässt sich beobachten, dass sich alle Sorgen und Befürchtungen ab dem Zeitpunkt der Geburt von selbst erledigen und ab da der Vergangenheit angehören.
Bildquelle: RitaE / pixabay.com