Hausarbeit und Schwangerschaft

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Viele Tätigkeiten fallen Ihrer Partnerin besonders bei fortgeschrittener Schwangerschaft schwer oder sollten gar nicht mehr ausgeübt werden. Doch der Haushalt muss auch in der Zeit der Schwangerschaft erledigt und meist nach wie vor von der Schwangeren selbst geführt werden. Es gibt aber viele Möglichkeiten, wie der werdende Vater seine Partnerin in diesen Wochen unterstützen kann und es so nicht allzu anstrengend für die Frau wird. Damit der Haushalt gut funktioniert, sind hier ein paar Tipps für ihn und sie.

In der Schwangerschaft sollte Ihre Partnerin die Hausarbeit nicht allzu gründlich nehmen. Sicher sind die wichtigsten Aufgaben zu erledigen, aber es gibt Arbeiten, die auch gut ein paar Wochen warten können. Eine Schwangerschaft ist zwar keine Krankheit, aber doch ein Zustand, in dem Ihre Partnerin aufpassen und sich nicht überanstrengen sollte.

TIPP: Nehmen Sie Ihr - wenn möglich - die unregelmässigen Haushaltsaufgaben in dieser Zeit ab. Putzen Sie, wenn es unbedingt nötig ist, doch einmal die Fenster oder die Kacheln im Badezimmer.

  • Überlegen Sie gemeinsam, was im Haushalt vereinfacht werden kann. Beispielsweise können Sie die leeren Glas- und PET-Flaschen auf dem Arbeitsweg entsorgen oder sich Getränke durch einen Lieferdienst bringen lassen. Das hilft nicht nur in der Schwangerschaft, sondern mit dem Baby auch in der Zeit danach.

  • Ihre Partnerin sollte während der Hausarbeit öfter eine Pause machen, die Beine hoch legen, etwas wie Wasser oder Saft trinken und eventuell einen gesunden Snack essen. Mit dieser Arbeitsweise kann zwar nicht so viel erledigt werden, aber Ihre Partnerin wird sich mit Sicherheit nicht überanstrengen.

TIPP: Wenn Sie von der Arbeit kommen, bewundern Sie das Geleistete und fragen Sie aktiv nach, was Sie noch zur Reinigung der vier Wände betragen können.

  • Wenn möglich, sollten in der Schwangerschaft die verschiedenen Tätigkeiten wie das Bügeln, die Wäsche zusammen legen oder das Gemüse putzen im Sitzen erledigt werden. Das entlastet den Rücken und die Beine.

TIPP: Fragen Sie Verwandte oder nahe stehende Bekannte, ob sie Ihre Partnerin unterstützen können und so vielleicht die Wäsche oder andere Arbeiten abgeben können.

  • Ihre Partnerin sollte keine schweren Dinge über als 5 kg heben. Auch ein Korb nasser Wäsche kann schnell über das Gewicht hinausgehen. So sollten die Wäsche oder die Einkäufe in kleinen Mengen erledigt werden.

TIPP: Machen Sie mit Ihrer Partnerin einen Gewichtsplan und legen Sie fest, welche Arbeiten Sie nur in reduzierten Mengen erledigen darf und welche Sie übernehmen.

  • Achten Sie darauf, dass Ihre Partnerin in der Schwangerschaft nicht auf Stühle und Leitern steigt. In dieser Zeit verändert sich das Gleichgewicht und der Bauch wird der schwerste Punkt des Körpers, sodass Ihre Partnerin schnell das Gleichgewicht verlieren kann. Auch ein plötzlich auftretendes Schwindelgefühl kann eventuell einen Sturz vom Stuhl oder von der Leiter herbeiführen.

TIPP: Planen Sie Aufgaben, welche eine Leiter oder einen Stuhl benötigen vor, indem Sie die Arbeiten übernehmen oder Hilfe von Verwandten bzw. Bekannten in Anspruch nehmen. Wenn beide Möglichkeiten nicht umgesetzt werden können, gibt es immer noch professionelle Dienstleister, die diese Arbeit gerne übernehmen.

  • Ihre Partnerin sollte Ihr tägliches Arbeitsziel neu definieren. In dieser Zeit ist es wichtig, nicht alles auf einmal zu machen, sondern die Arbeit bewusst zu verteilen. Wenn zum Beispiel Arbeiten im Garten anstehen, können diese auch gut auf eine Woche verteilt werden.

TIPP: Planung ist in dieser Zeit alles! Machen Sie gemeinsam einen Haushaltsplan, wann Ihre Partnerin was erledigen will und bieten Sie Ihre Unterstützung an. Wichtig ist, dass Sie prüfen, ob Ihre Partnerin sich an die Arbeitsmenge hält und sich nicht überarbeitet. Weniger erledigte Aufgaben sind hier nicht das Problem!

  • Auch bei der Gartenarbeit sollte sie nicht übertreiben. Die schweren Arbeiten sollten jemand anderem überlassen werden. Rasen mähen und Harken können sogar als Sport gewertet werden.

TIPP: Hier gibt es genug professionelle Unternehmen, welche die Gartenarbeit als Dienstleistung anbieten. Nutzen Sie diese nach Möglichkeit.

  • In der Schwangerschaft sollte auf das Renovieren und Streichen verzichtet werden. Wenn solche Arbeiten nicht zu verschieben sind, kann diese Arbeit auch in der Schwangerschaft getan werden, allerdings sollte für gute Belüftung gesorgt und ungiftige Substanzen benutzt werden.

  • Fühlt sich Ihre Partnerin so schlecht, dass Sie die Hausarbeit nicht selbst erledigen kann, machen Sie ihr kein schlechtes Gewissen, zeigen Sie Ihre Sorge und Verständnis. Es gibt viele Möglichkeiten, Sie in dieser Phase zu unterstützen.

UNTERSTÜTZUNGSMÖGLICHKEITEN

  • Man bittet die Familie oder die Freunde um Hilfe.

  • Wenn man es sich finanziell leisten kann, engagiert man eine Putzhilfe für schwierige Aufgaben.

  • Bei medizinischer Indikation ist es eventuell möglich, dass eine Putzhilfe von der Krankenkasse bezahlt wird.

  • Sie engagieren sich selbst mehr im Haushalt und vereinbaren nach Möglichkeit mit Ihrem Arbeitgeber eine spezielle Arbeitszeit oder Arbeitsmodell.

 

Bildquelle: stevepb / pixabay.com