Ist ein obligatorischer Vaterschaftstest sinnvoll?
Nachdem in den letzten Wochen in den Medien die Frage hochkochte, ob ein obligatorischer Vaterschaftstest sinnvoll sei, sollten wir uns nun auch einmal mit diesen Thema kritisch auseinander setzen. Ausgelöst wurde diese Fragestellung durch eine Aussage des Präsidenten der VeV Schweiz, welcher einen solchen automatischen Vaterschaftstest direkt nach der Geburt als mögliche Lösung vorgeschlagen hat. Denn die zurzeit vorherrschende rechtliche Situation stellt für die Männer einen elementaren Eingriff in ihre Rechte dar, da ein Mann gegen den Willen der Mutter keinen Vaterschaftstest durchführen darf. Da mit einer Vaterschaft neben der Verantwortung auch eine hohe finanzielle Belastung verbunden ist, sollte die zurzeit gängige Praxis definitiv auf den Prüfstand gestellt werden.
WIE EIN OBLIGATORISCHER VATERSCHAFTSTEST ABLAUFEN WÜRDE
Um einen solchen Test automatisch durchführen zu können, müssten die Mütter vor der Geburt bereits den Vater des Kindes angeben. Anschliessend wird dem angeblichen Vater im Krankenhaus eine DNA-Probe abgenommen, welche mit der DNA der Mutter und des Kindes verglichen wird. Die benötigte DNA-Probe des Kindes könnte dabei direkt nach der Geburt vom Krankenhauspersonal abgenommen werden. So erhält der Vater und natürlich auch die Mutter direkt und nach kürzester Zeit das Ergebnis des Tests und können sich mit dem Ergebnis auseinander setzen. Dies hat sowohl Vorteile, als auch Nachteile.
DIE NACHTEILE DES OBLIGATORISCHEN TESTS
Nachteilig kann sich ein solcher Test natürlich auf den Familienzusammenhalt auswirken. Doch wenn ein solcher Test vorgeschrieben und vom Gesetzgeber festgelegt wird, fällt zumindest der Misstrauensteil eines solchen Tests weg. Schliesslich muss der Mann kein Misstrauen mehr formulieren und damit gegebenenfalls eine Familienkrise auslösen, nur um einen solchen Test machen zu können. Frauen hingegen wird es dabei vor allem unmöglich gemacht dem Mann so genannte Kuckuckskinder ins Nest zu legen, was natürlich von einigen Frauen ebenfalls als Nachteil angesehen werden kann.
DIE VORTEILE EINES SOLCHEN TESTS
Die Vorteile eines solchen Vaterschaftstests liegen natürlich klar auf der Seite der Männer. So bietet ein solcher Test nicht nur eine deutlich höhere Sicherheit, sondern verhindert auch eine zu enge emotionale Bindung zu einem fremden Kind. Wenn ein solcher Test erst später im Leben eines Kindes durchgeführt wird sind die Ergebnisse oftmals sogar egal. Denn die Väter haben eine emotionale Bindung zu dem Kind aufgebaut, welche sich auch durch die Tatsache, dass es nicht das eigene Kind ist, nicht wieder lösen lässt. Erfährt man jedoch direkt nach der Geburt von den Testergebnissen kann eine solche emotionale Bindung vermieden werden.
FINANZIELLE VORTEILE LIEGEN AUF DER HAND
Der wohl wichtigste Faktor bei einem solchen obligatorischen Vaterschaftstest ist natürlich der Finanzielle. Denn der Unterhalt für ein Kind kann nicht nur einen deutlichen finanziellen Einschnitt bedeuten, sondern mindert selbstverständlich auch die Lebensqualität aufgrund der so entstehenden Einschränkungen. Während diese Einschränkungen für das eigene Kind noch gerne in Kauf genommen werden und sich in der Regel niemand vor diesen Zahlungen drücken sollte, sieht es bei einem fremden oder untergeschobenen Kind gänzlich anders aus. Solche obligatorischen Tests können also dem entsprechend für viele potentielle Väter eine echte Entlastung bedeuten, da Zahlungen für fremde Kinder nicht mehr in Frage kommen können. Auf der anderen Seite werden durch solche Tests natürlich auch die Mütter in die Pflicht genommen die echten Väter ihrer Kinder anzugeben und diese dann entsprechend für die finanzielle Versorgung ihrer Kinder aufkommen zu lassen. Dies kann natürlich auch Nachteile für einige Männer bieten, doch diese sollten für ihre eigenen Kinder in die Verantwortung genommen werden. Hier wäre ein solcher automatischer Vaterschaftstest das ideale Mittel der Wahl.
Die wohl grösste Gefahr durch solche Tests liegt in der Zerstörung eigentlich harmonischer Beziehungen, wenn durch den Test ein Seitensprung der Ehefrau festgestellt werden kann. Aber ob eine Beziehung wirklich harmonisch und gesund ist, wenn ein solcher Seitensprung verheimlicht wird, steht auf einem anderen Blatt. Insgesamt bietet ein solcher Vaterschaftstest die ideale Möglichkeit um schnell und ohne einen ausgehenden Verdacht des Vaters die echte Vaterschaft feststellen zu können. Eine solche Praxis würde nicht nur die Rechte der Väter stärken, sondern es ihnen auch möglich machen sich von der hier herrschenden Vorherrschaft der Mütter zu emanzipieren. Die grosse Frage die hier natürlich bleibt ist folgende: Würde ein solcher obligatorischer Vaterschaftstest zu einer spürbaren Zunahme von alleinerziehenden Müttern führen und würde die Zerstörung eigentlich harmonischer Partnerschaften die finanziellen und emotionalen Vorteile der Männer aufwiegen. Solange der Gesetzgeber hier nicht tätig wird, bleiben diese Gedanken nur Spekulation und können nicht bewiesen werden.
Bildquelle: skalekar1992 / pixabay.com