Vater, wir lieben dich!

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Für viele Kinder ist der eigene Vater oft „der Beste“. Mit ihm lässt es sich richtig toll raufen und balgen - und das ist gut für das eigene Selbstvertrauen. Das Ganze ist für die Mutter schon ungerecht verteilt: Sie räumt auf, wäscht, kocht, spielt und tröstet Tag für Tag. Kommt dann der Vater nach Hause, fangen die quengelnden Kinder meist an zu strahlen und selbst die widerspenstigsten Kinder laufen zur absoluten Höchstform auf, um dem Vater mit Charme ein paar Minuten seiner Aufmerksamkeit abzugewinnen. Es ist sicher kein Spass für die Mutter, jeden Tag für Haushalt und Kinder Zeit und Energie aufzuwenden, da die Mutter für die Kinder ist ein wichtiger, sicherer Bestandteil des Tages ist, welcher jedoch leider durch die immer währende Anwesenheit als „gewöhnlich“ angesehen wird. Es tut so der ganzen Familie gut, wenn der Vater am Abend die Aufgabe des Helden übernimmt.  

DIE MUTTER ALS WICHTIGER BESTANDTEIL DES ALLTAGS

Wenn der Vater am Abend durch die Haustür kommt, ist die Mutter für viele Kindern plötzlich nicht mehr wichtig. Zum Glück stimmt das nicht ganz: Kinder empfinden den Vater als aufregender, da die Mama sowieso immer da ist, zumal das Kind erst ab einem gewissen Alter ein Verständnis von Beziehungen und Verhalten hat. So sieht das Kind in der Regel keinen Grund, warum die Mutter plötzlich nicht mehr da oder traurig sein sollte, wenn es sich jetzt zu 100 % auf den Vater konzentriert.

Das Faszinierende am Vater ist seine Abwesenheit am Tag, was ihn am Abend umso interessanter macht. So hat er im Gegensatz zur alltäglich anwesenden Mutter etwas Geheimnisvolles und Unerforschtes an sich und vor allem im Alter von 2-3 Jahren machen die Mädchen und Jungen andere spannende Erfahrungen mit dem Vater als mit der Mutter.. Das Kind versteht ausserdem nicht ganz, warum der Vater jeden Tag früh morgens aus dem Haus geht und erst am Abend wiederkommt.

Erfahrungen mit dem Vater sind ein wenig wilder und rauer, wohingegen es Spiele wie Herumwirbeln oder endlose Balgereien mit der Mutter eigentlich gar nicht gibt. Dieses unterschiedliche Verhalten der beiden Elternteile ist aber genauso wichtig wie die Geborgenheit und Nähe, die eher von der Mutter ausgehen.

Väter sollten deshalb so viel Zeit mit ihren Kinder verbringen wie möglich. Noch wichtiger als der Zeitaufwand ist, dass sie die zur Verfügung stehende Zeit optimal nutzen, indem Sie die Kinder bewusst erleben und sich intensiv mit ihnen beschäftigen. Der Fernseher oder Computer sollte dann besser ausgeschaltet bleiben.

Der Vater festigt in diesen Stunden die Bindung zum Kind und tut der Entwicklung der Kleinen gut. Gemeinsame Rituale von Vater und Kind - das abendliche Vorlesen oder feste Spielstunden am Wochenende - bieten ideale Voraussetzungen für eine gute Vater-Kind-Bindung. Schon Babys wollen manchmal nur wochenlang auf Vaters Schoss sitzen.

DER VATER ALS FASZINIERENDE PERSÖNLICHKEIT

Unabsichtlich und unbewusst testen Kinder das partnerschaftliche Gefüge der Eltern. Trotzdem ist es für die Kinder wichtig, dass sie sich manchmal auch nur einem Elternteil, ob Vater oder Mutter, zuwenden können, ohne dass es Missverständnisse gibt. Die Mutter soll sich in dieser Situation nicht gleich abwenden, sondern dem Kind zeigen, dass es mit beiden gemeinsam oder mit jedem einzelnen Elternteil seine Zeit verbringen kann.

Der Vater ist oftmals nicht nur der Grösste für die Kinder, sondern auch König oder Superheld. Mit einer solchen Vorstellung ihres Idols ist der Vater eine starke oder über besondere Fähigkeiten verfügende Figur. So idealisieren sie ihn und auch sich selbst, denn schliesslich sind sie dann Prinz oder Prinzessin. Im Grunde aber weiss das Kind, dass der Vater nicht wirklich einen Lastwagen heben, ein Land regieren oder fliegen kann. Dennoch ist der Vater von sehr grosser Bedeutung, was den Kindern Sicherheit und Selbstvertrauen schenkt. Sie gehen so unvoreingenommen und unerschrockener an Neues heran und trauen sich mehr zu - zur Not ist ja der rettende Vater da. 

 

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