Die kleine Tochter Beziehung

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Gerade in den ersten drei Jahren ist es nicht der Vater, dem die grosse Liebe zuteil wird, sondern es ist immer Mama, die innig geliebt wird. Trotzdem ist der Vater die erste Liebe im Leben eines Mädchens. Er ist der Kuschelpartner, die Schulter zum Anlehnen und das Schlafkissen, auf dem es manchmal viel schöner ist als auf dem Arm der Mutter.

KOMPENSATION

Nach den ersten Jahren versteht das Kind zunehmend, dass es nicht immer bei der Mutter bleiben kann und es Momente gibt, in denen es mehr oder weniger allein ist. In dieser Zeit kommen beim Kind Verlustängste auf, die durch den Vater sehr gut kompensiert werden können. Gerade für Mädchen ist der Vater die Person, an die sie sich wenden können, wenn die aufkommenden Ängste grösser werden. Zu diesem Zeitpunkt ist es sehr wichtig, dass der Vater die Sicherheit bietet, die es braucht. Dort, wo in der sensiblen Phase der ersten drei Jahre eher die Prägung der Mutter benötigt wurde, ist es nun der Vater, der für ein Gefühl der Geborgenheit sorgt und bestrebt ist, dieses Gefühl zu bewahren. Die vorerst enttäuschte Liebe zur Mutter wird von Mädchen dann auf ihren Vater übertragen.

NICHT ZU VIEL LIEBE

Langsam wird das Mädchen verstehen, dass es nicht immer auf einen der beiden Elternteile fixiert bleiben kann und löst sich so auch langsam von seinem Vater. Bis zu diesem Zeitpunkt aber ist die Vater-Tochter Beziehung innig und liebevoll. Nicht selten wird die Tochter vom Vater auf Händen getragen. Er ist stolz auf sein Mädchen und erfüllt ihr möglichst alle Wünsche - auch gegen den Willen der Mutter. Väter geraten dabei immer mehr in die Tocher-Charme-Falle.

Gerade in dieser Zeit wird das Verhalten späterer Erwachsener geprägt: Wer vom Vater immer alles bekommen hat, wird später bei Männern nur Enttäuschungen erleben, weil nicht das gefunden wird, was man von damals gewohnt ist.

Aber auch bei gegenteiligem Verhalten können Probleme entstehen. Ist der Vater nur selten Zuhause oder kommt erst, wenn das Kleine ins Bett muss, wird er in den Augen der Tochter zu einem unerreichbaren Idol, dem mit aller Macht die kleinste Aufmerksamkeit abgerungen werden muss. Auch als Frau ist Sie später immer auf der Suche nach Anerkennung bei Männern und kann es kaum ertragen, verlassen zu werden. Viele dieser Frauen sind nicht in festen Beziehungen, da die Angst wieder verletzt und im Stich gelassen zu werden zu gross ist.

DIE BALANCE

Aus diesen Gründen müssen Väter schon sehr früh die nötigen Grenzen ziehen. Mädchen in diesem Alter testen natürlich die Möglichkeiten der Vater-Tochter-Beziehung aus und versuchen, vom Vater durch verschiedene Massnahmen ihre Wünsche erfüllt zu bekommen. Hier muss der Tochter klar gemacht werden, dass Vater und Mutter zusammen sind und eine partnerschaftliche Beziehung pflegen, sie aber trotzdem der Mittelpunkt der Beziehung und der Gefühle ist.

 

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