Die Eifersucht auf das Baby
Der junge Vater bemerkt sehr schnell eine grundlegende Veränderung der Partnerbeziehung. Spätestens wenn die Mutter mit dem Baby nach Hause kommt, ist die neue Situation in der Familie klar. Nicht selten ist es der Fall, dass er ins Grübeln kommt und eifersüchtig auf das hilflose Baby wird. Es ist völlig normal, dass ein Mann eifersüchtig auf die Beziehung von Mutter und Baby wird - besonders, wenn das Baby gestillt wird. Wichtig ist jetzt allerdings, wie Sie auf dieses Gefühl reagieren. Was löst diese Art von Eifersucht eigentlich aus? Ist es die Partnerin oder das Baby, die gemeinsam eine enge Beziehung aufbauen und viel Zeit miteinander verbringen? Fühlt sich der Vater dadurch zurückgesetzt? Wahrscheinlich sind alle Punkte für die Eifersucht verantwortlich.
MITEINANDER REDEN
Wenn Sie dieses Gefühl der Eifersucht bedrückt, müssen Sie diese Gefühle und Befürchtungen Ihrer Partnerin mitteilen. Am besten ist es, wenn Sie Ihre Partnerin direkt darauf ansprechen. Es ist nicht wichtig, was der Auslöser für diese Gefühle ist. Benötigen Sie mehr Zuwendung, Verständnis und Unterstützung von Ihrer Partnerin oder wollen Sie einfach mehr Zeit alleine mit Ihrer Partnerin verbringen? Wirklich wichtig ist es, offen und ehrlich mit Ihr über Ihre Gefühle zu sprechen. Auch wenn es für Sie schwierig ist, ein offenes und tiefes Gespräch zu führen: Versuchen Sie es, es lohnt sich.
In dieser neuen Situation ist es sicher noch schwieriger, Ihre eigenen Probleme an die Partnerin heran zu tragen. Sie wollen sie ja schliesslich in ihrer neuen Rolle als Mutter unterstützen und nicht noch mit Ihren Problemen belasten. Wahrscheinlich sind Sie besorgt, dass sie nicht verstehen wird und Sie als Egoist ansieht.
Falls Sie sich nicht stark genug fühlen, um mit ihrer Partnerin darüber zu reden, suchen Sie einen guten Freund auf und sprechen Sie mit ihm darüber. Manchmal ist es hilfreich, sich mit einem Unbeteiligten über so etwas auszutauschen. Oft wird die Problematik dadurch klarer und Sie können Ihrer Partnerin anschliessend besser dieses Gefühl mitteilen.
Vielleicht haben Sie auch Freunde, die diese Erfahrungen bereits gemacht haben, von denen Sie profitieren können. Wie erlebten sie die Zeit unmittelbar nach der Geburt? Sicher können sie Ihnen wertvolle Tipps geben oder aber beruhigen. Denn es ist sicher, dass alles besser wird, wenn wieder die Routine einkehrt.
Wenn Sie sich Ihrer Partnerin nicht anvertrauen oder keinem guten Freund diese Probleme vortragen können, besteht die Möglichkeit, diese Thematik durch einen professionellen Therapeuten oder in einer Selbsthilfegruppe aufzuarbeiten. Das Schlimmste und Gefährlichste ist aber, wenn Sie Ihre Eifersucht ignorieren. Das führt unweigerlich dazu, dass Sie sich gegenüber Ihrer Partnerin und dem Baby genervt und übellaunig verhalten, was Sie letztlich von Ihrer Familie entfremdet.
TATEN WIRKEN BESSER
Es gibt noch weitere praktische Dinge neben der Aussprache mit Ihrer Partnerin. Bauen Sie einfach Ihre eigene Beziehung zu dem Baby auf. Machen Sie alles mit Ihrem Baby, was Ihre Partnerin auch macht, sofern es möglich ist. Baden, kuscheln, spielen, ins Bett bringen und Windeln wechseln sind alles Aktivitäten mit dem Baby, die Sie auch tun können. Sie können Ihrem Baby auch mal die Flasche geben, wenn Ihre Partnerin Milch abgepumpt hat. Solche und andere Aktivitäten wie Einkaufen oder Spazierengehen werden Ihnen helfen, die Beziehung zu Ihrem Baby zu vertiefen - völlig unabhängig von Ihrer Partnerin.
Bildquelle: fancycrave1 / pixabay.com